hanfsame,
der
;
-n/–
.
›Hanfsame, Frucht, Körner des Hanfes‹.
Phraseme:
jm. den hanfsamen bezalen
›jm. Gutes widerfahren lassen‹.
Syntagmen:
h. auflesen / dörren / nemen / nutzen / säen
(dies auch in Verbindung mit einem Eheversprechen)
/ (ver)kaufen / zehenten
(›dem kleinen Zehnt unterwerfen‹),
in die stat füren
;
dem h. die köpfe abschneiden
;
das viertel, der malter / scheffel, die tonne h.
;
der frische / grüne h.
;
das saft des h
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
36, 39
(
preuß.
,
1437
/
8
):
hanfsam uff eyn jor noddurft, item grutcze uff 1 jor noddurft.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 525, 28
(
preuß.
,
1456
):
alles, das in unsire stad gefurt wird und gebracht van allerley getreyde, alse weisze, rogge, gerste, maltcz, erweis, mohen, hanfszom und sust allirley andir zomen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1533
(
Magdeb.
1608
):
DA holt der Wird noch anders mehr / [...]. | Linsen Schoͤtlein / frischen henffsamen.
J. W. von Cube. Hortus
90, 21
(
Mainz
1485
):
wer hanff samen zuͦ vil nutzet mit namen die menner den wirt ir natuerlich samen verdruget genant sperma.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Zur zeit, wenn man pflegt den lein- und hanffsamen zu lesen, vermahnet die schwalb die andern vögel, diesen samen gar auffzulesen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
187, 14
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Hanfsamen, dem schneide die koppen abe, so er noch in der milch stehet, und dörre den, stos in klein
[zur Herstellung von Fischködern].
Ott-Voigtländer, Rezeptar
213v, 23
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Das saft / des gruͤnen hanfsomen, das gúss in das or: / besser arcztuͦn mag nieman haben.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 41, 27
(
Straßb.
1521
):
vnd solt ich im
[
stifel
; Anspielung auf Michael Stiefel, s.
1
stiefel
3]
schon den hanff somen bezalen also gern hoͤr ich in singen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1525
):
hierin zemittlen, wellen wir üch des obs, muͦß, zibellen, ruͤben und hanfsamen zendens, wo der uns oder unsern gotzhüsern zuͦstaͧt, [...] erlassen.
Deinhardt, Ross Artzney
177
(
oobd.
,
1598
):
Wann ain roß gefallen ist auf die khnüe So nimb hanif samen, mannggolt vnd haußwurzen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
63, 10
;
733, 15
;
Toeppen, a. a. O.
5, 250, 1
;
Rohland, Schäden
428
;
Leisi, Thurg. UB
7, 233, 14
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 783, 29
;