handhabe,
handhäbe,
die
;
–/-n
;
letztere Form möglicherweise beeinflußt von (V.), seltener.
1.
›der Teil eines Gegenstandes, an dem dieser gehalten oder in Funktion gesetzt wird‹; im einzelnen: ›Türgriff‹; ›Griff an Gefäßen‹; ›Schwertgriff‹; auch: ›Armband‹ (Motivation wohl verschoben: ›was an der Hand getragen wird‹); als pars pro toto: ›Waffe‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  7; vgl.  1, ,  3,  2, (
der/die
1, ,  1, .
Syntagmen:
etw. mit der h. auftun, das schwert bei der h. halten; mit einer h. beschlagen; die h. an einem geschirre / krug / kopf
›Tasse‹
/ zuber; die eiserne h.; harke / pfanne mit einer h.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
3, 5
(
preuß.
,
1374
):
1 silbereyn kopp [...] in der hanthabe mit eyme goldin strale.
Gille u. a., M. Beheim
99, 247
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
kessel vil gross | den man zu ainer glute | Mit zwain hanthaben hube.
Fastnachtsp. (
Nürnb.
v. 1486
):
Das [haus] man in der hanthab auftet, | Und so wurd im allererst sein zagel | Gar ein wol genutzter nagel
[mit erotischer Anspielung].
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Das Handhaben oder oren hat. Ansatus.
Brack (
Basel
1483
):
Ansa. ein hãdtheb an dẽ trinckgeschir.
Maaler (
Zürich
1561
):
Handhab (die) Armilla.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
am hinaufgehn der stüegen ein eysene handhöben.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do het grave Eberhart [...] ain eisene handtheben an der thüer [...] ganz haiss lassen machen.
Wierschin, Liechtenauer. Fechtk.
152, 13
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
halt din schwert mit der rechten hand by der händhäbe.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
16. Jh.
):
und schlecht ainen zu tott, so geantwort er [wiert] den mit hanthab für den dachtropf und legt drei pfenning auf den leichnamb und sagt das dem fromen poten an, der soll das an das lantgericht bringen.
Ziesemer, a. a. O.
12, 8
;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
280, 15
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
14
;
368
;
518
;
661
;
Voc. Teut.-Lat.
n vjr
;
n vijv
;
Schmitt, Ordo rerum
198, 14
;
Vgl. ferner s. v. , , .
2.
›Diebesgut‹.
Oobd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (
die
2,  2.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1614
):
ob ein dieb hie gefangen wierdt [...], so soll der dieb geantwortt werden dem richter mit der hanthab da man in mit begreift.
3.
›Halt, Stütze, Fundament e. S. (im Beleg: des Glaubens); Schnur (wohl gedacht als Handlauf), Geländer‹.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  2,  8b, ,  2,  12, ,  1.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd hantwel oder ein hanthab
[
Beheim
1343:
(ein gegossen)/mere
;
Eck
1537:
gossen
;
Luther
1545:
Schnur
]
von xxx‘ daum elen vmb gab das.
Jörg, Salat. Reformationschr.
53, 10
(
halem.
,
1534
/
5
):
das aller sterckst fundamentt / grund / und hanthab / unsers [...] gloubens.
4.
s.  2.
5.
s.  4.