hamme,
die
;
zu
mhd.
hamme
›Hinterschenkel‹
(; ).
1.
›Schinken von Schlachttieren‹; auch auf den Menschen bezogen, dann ›Schenkel, Hüfte‹; auch: ›Genitalbereich‹; oft im Orientierungsfeld von , , , erwähnt.
Phraseme:
vom übrigen wandern werden müde hammen
;
hammen sengen
›Jägerlatein machen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
den / die h. essen / hauen / herfüren / hergeben / opfern / verkaufen / wegen / zerlegen, in den rauch hängen, zum wein tragen
;
h. von einer sau
;
die geselchte / grosse / rechte / schweinene / westfälische h
.
Wortbildungen:
hamisch
›hinkend, krank‹ (vom Vieh; a. 1535).

Belegblock:

Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
mit mir bring ich vil feister schwein, | pachen und hammen gros und klein.
Bell, G. Hager
621, 25, 3
(
nobd.
,
1592
):
So trinckt man guten wein, | ist brotlein vnd kalt hamen gut.
Maaler (
Zürich
1561
):
Hammen von einer Sauw. Perna.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
219/20
(
Genf
1636
):
Hamm / Schunck [...] Un iambon.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Von v̈brigem wandern | Da werden müd ham̄en.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 93, 2
([
Augsb.
]
1548
):
Hammen sengen. Ist sich allerlay Lugen / Finantzen / triegens fleissigen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
zu ainer proba hab er im kurzlich hernach selbs mit aller marter im bet an die hamen greifen kinden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1504
):
so ist man davon [wildswein] gen hof nicht mer schuldig zu geben dann die rechten hamen.
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
428, 16
;
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Man.
15, 143
;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Hulsius
H ijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Kniegelenk‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, , .

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
n vjr
(
Nürnb.
1482
):
Ham oder knye. od’ pugin. od’ steltz. suffrago.
Bremer, Voc. opt.
1264
(
halem.
,
1. H. 14. Jh.
):
Suffrago knuwenki hamma [...] kniewaich [...] kniebúgin [...] lidfuͤgi.
3.
›hinterer, rechtwinklig zum Sensenrücken angebrachter Haken zur Befestigung des Sensenblattes mit dem Sensenbaum‹.

Belegblock:

Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1559
):
Das die [Segess] sauber und gantz geschmidt in gutem fürm. stark und gantz von hammen und rücken. [...] wol geherdt und ausbereidt werden.