halbe,
hälbe,
die
;
–/-n
, auch
.
1.
›Hälfte eines verausgesetzten Ganzen; Mitte‹;
vgl. (Adj.) 123.
Phraseme:
die hälbe
›zur Hälfte‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
so bin ich wol vorlazen | von den halben des vleisches.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Dein arm geben zwen Trüschelflegl | Oder zwey helb an zwen holtzschlegl.
Panzer, Seifrid Füetrers
208, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
so das der schafft dy helb wol durch si ragte.
2.
ein Hohlmaß, besonders für Wein.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
115, 7
(
preuß.
,
16. Jh.
):
3 zeinen stoffkannen, 4 zeinen halben, 1 beil.
Ebd.
188, 3
(
1481
):
2 apollenn unnd eyn kenchen vam halbenn, eyne flasche von eyme quartir.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Ich mach uns doin eyn helfgijn halen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
sei wolten mich duck in den keller jagen, und satzten sich ire 4 allein, leissen ein helfgin zappen.
Grimm, Weisth. (
hess.
,
1467
):
dass man sal geben von deme halben fuder wyns eyne halbe wyns.
3.
›Seite einer räumlichen Bezugseinheit‹.
Phraseme:
jn. über die halbe räumen / helfen
›jn. um die Ecke bringen‹.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Man müste sehen, Wie man den Alten Vnd sein Gemahel, [...], vber die halbe reumede.
Wie ich nun den auch vber die halbe helffen möge, wolte ich gerne ewre meinung hören.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
da wir kamen uff jhene halbe des gerichts, bleben wir an der landtwere.
Piirainen, Igl. Bergr.
30, 9r
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
den mess(er)n gibet man Siben, Sy d(er) kürzen, yedwederr halbe d(er) Fundtgrueben, Soll man messen, vierthalb lechen, darnach ain yedliche seitt(en).
4.
›Rechtsverhältnis des Halben‹; s. (
der
).

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1426f.
).