hadern,
V.;
zu
2
.
›Gezänk, Unruhe stiften; mit jm. hadern, streiten, sich unfreundlich, zänkisch gegen jn. benehmen; jm. zürnen; gegen etw. (z. B. den Glauben) eifern‹; ütr. auch: ›Liebesgeplänkel vollziehen‹; insgesamt stärker auf persönliche Zwistigkeiten bezogen als
2
hader
.
Bedeutungsverwandte:
, ,
2
 2,  2,  23,  3, , (häufig), ; vgl. (V.).
Syntagmen:
mit jm
. (z. B.
mit dem kämerer / teufel, mit got
)
/ etw.
(z. B.
mit dem glauben
)
gegen jn. h., vor gericht, auf dem markte, mit worten h
.
Wortbildungen
haderer
(dazu bdv.: , , ),
hadergeschäft
›berufsbedingtes Schelten‹ (von Predikanten gesagt; a. 1442),
haderlisman
,
haderlisleute
(
-lis
wohl zu
Lisbet
; a. 1518),
haderschrift
,
haderspiel
bezogen auf eine Gerichtsverhandlung und auf eine tätliche Auseinandersetzung,
hadertag
›Gerichtstag für Rechtshändel‹ (a. 1487),
haderung
(a. 1410f.),
haderwerk
›Streit‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Contendere. Zweyen kifflen zancken haddern keiffen kriegen.
Luther, WA (
1522
):
Juͤdische eyfferer, die mit dem glauben haddern.
Ders. Hl. Schrifft.
Ps. 103, 9
(
Wittenb.
1545
):
Er wird nicht jmer haddern
[
Eck
1537:
zürnen
;
Dietenberger
1534:
traͤwen
]
/ Noch ewiglich zorn halten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
zuͦ kirchlicher wirdigkait setzent ir herfür die unwirdigen lotterbuͦben und hadrer.
Voc. inc. teut.
k vjr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Haderer vnd kriger gestuosus [...] litigiosus.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
wer sich da mit den leuten uff dem marckte hadern welde uff solche kurtze zeit.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
144r, 47
(
Leipzig
1588
):
Es ist kein Streit noch Haderschrifft / auff keines mensche͂ schimpff oder vngelimpff gerichtet.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
389, 3814
(
Zwickau
um 1540
):
Drumb schewet euch gar nichts / schmeist imer zu | Saufft / schreyet / zancket / hadert habt kein ruh.
Fastnachtsp. (
Straßb.
o. J.):
Ein sölich närrisch haderspyl | Mit bochen, hadren, schelten, fluochen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sy haderend vñ woͤrtlend mit einanderen wie die weyber.
Haderer [...]. Zorniger vnnd vnruͤiger Haderer der nit ruͤwig ist / er stiffte dann vil zancks vnnd haders an.
Heydn. maister
37v, 15
(
Augsb.
1490
):
ein haußfraw die was neÿdig seiner schoͤnen maget / dÿe er het / daru͂o sÿ jren keüschen man / mit taͤglichem hadern vmbtrib.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
und riß sich die sach immer (mer) ein, daß (sie) je lenger je größer ward (und) des haderwercks kain end was.
Klein, Oswald
99, 10
(
oobd.
,
v. 1408
?):
Wolauff, gesell, | wer hadren well | für ungevell, | der vleiss sich freuden ungeswacht.
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 9, 25
;
11, 4
;
7, 8, 23
;
29, 15, 14
;
Lohmeyer, K. v. Nostitz ;
Kurz, Waldis. Esopus ;
Wolf, Norm im sp. Ma.
3931
;
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
49, 33
;
Winter, Nöst. Weist. ;
Dietz, Wb. Luther f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v.  11, ,  8.