habend,
part. Adj.
1.
›vermögend, über überdurchschnittlichen Besitz verfügend; im Besitz von etw. seiend (jeweils von Personen); in js. Besitz befindlich; vorhanden (von Sachen)‹;
zu  1.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte; Chroniken.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
1417
):
sein muter ein habent, unversprochen und erber fraw.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
daz man den habenten leuten etwaz habern zu dem korn aufgesetzt het.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
so moͤgent vnser rete allein vmb daz gelt einen bescheidnen buͥrgen nemen, der alz habende si als och der secher.
Ebd. (
1539
):
dz die nachgennden daran nit habennt noch versorget sind.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1440
):
das die hebendisten usz und von ir stat gezogen weren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1512
):
was dür bei habenden dingen.
Ebd. (zu
1558
):
wie dann die zech und gemaind [...] ir habende parshaft guͦthertziger mainung mitgetailt.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
61, 6
(
mslow. inseldt.
,
1577
):
ihr Muetter [...] hat ihr tochter Magdalenam [...] aller ihrer habenden güetter Erblos gemacht.
Welti, a. a. O. ;
Boos, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  8, .
2.
›in js. Besitz befindlich (attr. zu abstrakten Bezugsgegenständen, oft Ämtern, Rechten, bezogen auf das [logische] Subj. d. P.)‹;
vgl.  2.
Syntagmen:
die habende freiheit / gerechtigkeit / oberkeit, das habende ampt / privileg / recht / regiment
.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
daß ain erber rat und gemaind [...] in dem anfang des noch habenden zunftlichen regiments seine ratsämpter nicht vast weit von der Römer alten ratsordnung [...] erdacht haben.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1521
):
wolten auch dyselben bey iren habenden brivilegien gern bleiben lassen.
Vgl. ferner s. v. (V.) 9.
3.
s.  4.
4.
s.  8.
5.
s.  9.
6.
s.  21.
7.
s.  23.