hässig,
selten
hassig,
Adj.
1.
›haßerfüllt, gehässig, feindselig‹; fließender Übergang zu 2; einzelne Belege lassen sich beiden Bedeutungspositionen zuordnen; Syntagmen:
jm. / etw. h. sein
›jn. / etw. hassen‹, einander h. werden
; der hässige fürst / man / mensch / vogel / zorn, die hässige disputierung, das hässige wort
.Belegblock:
das diese
[protestantische]
lere nicht so boͤse sey, als sie durch jre gifftigen prediger und ohren bleser und hessige Fuͤrsten ist furgebildet. Bawer, Buͤrger, Adel, Fuͤrsten [...] Bleiben Gottlos, Stoltz, Neidisch, Hessig, Boßhafftig, Sind ersoffen im Geitz und Wucher, Ligen in Vollerey und Wollust, Treiben Schand und Laster.
er [Oldendorpius] wiesse euch nicht zu schuldigen, dann das ir ein hessiger mann sein sollet.
welhes menschen augäpfel in irs endes umbganch habent ainen geleichen umbkraiz, die bedäutent ainen häzzigen menschen, ainen claffer, ainen vorchtigen und durchpœsen menschen.
Mich dunkt, wie ir der lieb vnd mynn lere nit genaigt seit, sunder hassig seit.
Nun was die egenant Maultasch den fursten von Beirn hässig.
die hässigkeit und veintschaft mert sich von jar zuͦ jar, und namb ab fruntschaft und geselschaft zwischen der zweier fürsten.
Auch der adel, der Mario als einem paurn und neuem edlman neidig und hässig war.
die neidigen vnd hëssigen menschen die werden da selben gerainiget durch das prinnent feür.
Syntagmen:
j. / etw.
(Subj.) jm. h. sein / werden, etw. / jn. (jm.) h. machen
; der hässige feind / fürst / teufel
.Belegblock:
das macht auch diesen stand hessig, feindselig, und das man yhm gram wird.
Der hessig teuffel manichmal, | [...] | Muß mit seim schreck sein ein anloß | Zur reuw.
so wert ir allen leuten hessig durch meines namen willen.
Es werden entzündet die herzen zu den werken Ade durch die verfluchten begirlikeit, durch die uns die warlich guten dingk hessig und die gedichten lustig werden.
daß er in auch durch sein güt | Vor dem hessigen feind behüt.
er
[Luther]
understuͦnd sich erstlich den namen unsers aller h[elgsten] vatters / haͤssig zuͦ machen by allen wellten. daz ain mensch toͤrleich vnd vnuernunftichleich sein leben volfuͤrt, daz ist got haͤssig vnd widerzaͤm.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
v. Maren, Marquard. Ausgabe
64, 16
.‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›unrechtmäßig, gegen das Recht verstoßend‹.Rechtstexte.
Belegblock:
Hessige sachen, alß do ist ebrecherey, verseczung oder verschmirung der gänge oder erczverhaltunge und verhelunge derselben.
4.
›unheilvoll, verderblich, unwürdig‹.