häl,
2
hal,
Adj.;
eher zu
ahd.
hâli
›glatt, fallen machend‹
(s. Splett, Ahd. Wb.
; ) als zu 1993, 1, 1, 344
mhd.
hæle
›verhehlend‹
(), Vermischung mit diesem sowie mit 1
hel
›hell‹
nicht ausgeschlossen.1.
›glatt (im konkreten Sinne)‹; offen zu ›rutschig, schlüpfrig; brüchig (vom Eis); feucht‹; ütr. von der Minne, dann etwa: ›unsicher, heikel‹.Syntagmen:
es ist häl, etw
. (z. B. der weg
) / j
. (z. B. das neugeborene kind
) h. sein, h. wie ein spiegelglas sein
; der häle fisch, das häle eis
(mehrfach), die häle haut / stange
(der Vogelsteller).Belegblock:
sie [brugk] was | Glat ab, hel wie ein spiegel-glaß.
swer den helen visch, der da heisset ein al, bi dem sweif wil haben [...], der wirt [...] betrogen.
gedenk wie gar kurtz daz leben ist und wie haͤl der weg ist und wie ungewiss dú stunde dez todes si.
Jr [faßnacht narren] anschlag stat vff haͤlem yß.
Die zugend alle ir schuch ab, damit si gestan kondint; dann es regenweter und vast heͣll was.
Labere gliten [...] glitsen oder fallen [...] haͤliczn [...] schlüpfen.
des paums [ebanus] holz ist gar hert und glat oder hæl.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
11, 53
; Luginbühl, a. a. O.
1, 326, 2
; Schmitt, Ordo rerum
450, 54
; Voc. inc. teut.
g vjr
; Vorarlb. Wb.
1, 1298
.2.
›schmeichlerisch, aalglatt, geschmeidig, heuchlerisch‹; Ütr. zu 1.Phraseme:
mit hälen worten
; es ist eine häle habe
(›eine heikle Sache‹) um etw
.; j. steht auf häler wage
›auf der Kippe‹; etw
. (z. B. das leben
) steht häl
; es steht häl um jn
.Syntagmen:
etw
. (z. B. die rede
) h. sein
; h. schleifen / streichen
›geschmeidig tun‹; der häle gleisner / pfaffe, die häle katze, das häle mänlein
.Wortbildungen:
hälen
hälkatze
hälkunz
hälschleichen
hälschleicher
hälschliefer
hälschlipfrig
hälstreichen
hälstreicher
Belegblock:
Sch bestendigklich verhuͤten / daß jne kein haͤles maul vberlisten moͤge.
wan d’Eidgnoschaft zwischen den vereinten und verlezten kuͤngen uf vast haͤler wag stuͦnd.
Wer nit kan strychen haͤl und glatt | der selb sin teil da unden hatt.
Haͤlstreichen / Glatte wort gaͤben. [...]. Haͤlstreychler (d’) Adulator, Blandiloquus, Charitonius.
du frissest mich nitt so gschwind | Du tellerschlecker vnd Orenträger / | Falltthans / hälschlyffer / märisäger.
das sy [personen auß dem haufen] [...] das heylug ewangelium helfen beschirmen und das gotzwort, mit ful heler wort.
dann (er) ain heler, sauber pfaff was, [...], hat ain pfrendt zuͦ sant Anna im closter kaufft.