häderig,
häderisch,
Adj.
1.
›streitsüchtig, zänkisch (von Personen)‹.
Gegensätze:
 2, , .
Syntagmen:
j
. (oft eine Frau)
h. sein
;
die häderige / -ische art / disputaz / frau, das häderige geschwäz / gemüt / weib
.
Wortbildungen:
häderige
›Streitsucht‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Contentiosus. Härtbissig keibig zenckisch hadderig.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
so sie sind senfftmütig, | Gen den mannen sitlich und gütig, | Nit zenckisch, hädrisch, grämisch, peyssig, | Nicht zornig, poldrent, böß und reyssig.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Wa so haͤderige Weiber sein, so ist nichtz Bessers dan von inen gon.
Maaler (
Zürich
1561
):
Haͤderig / Kybig / der in allen dingen das widerspil halt / allwaͤg im widerspil ligt. [...] Haͤderig vnnd zaͤnckisch seyn. Delitigare. Haͤderige disputatz. [...]. Haͤderige gericht. [...]. Haͤderige (die) Kyb. Pugnacitas.
Karnein, de amore dt.
252, 224
(
moobd.
,
v. 1440
):
wie zannckisch vnd hädrisch sind alle weib, wann es ist kaine so beschaiden, die yr zungen müg gezämen vor pösen scheltworten.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Die rach ist gemainlich aller hedrigen frawen. besunder gegen den buͦlern das sie das angesicht troͤuwen zerkratzen. wann ire waffen seind die zungen und negel.
2.
›voller Zank; umstritten, strittig (von Sachen)‹; Metonymie zu 1, im einzelnen nicht klar davon trennbar.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1516
):
darumb müssen sie [...] frid zwischen den hedrischen und dergleichen sachen außrichten.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Nun sich iczund begeben hat | Zwischen euch beiden dise irrung | Mit unverstand, hedrisch verwirrung.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
3, 42, 14
(
Luzern
1526
):
doch das alle schelt vnd schmitz wort, auch vnnütz haͤdrisch geschwaͤtz, [...], vermitten bliben.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Mir wer bass in der hell, | Dann also hederisch leben.