gülte,
der
;
–/-n
.
– Wobd.; vorw. Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Schuldner; Hafter; Bürge; Vormund‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, , .

Belegblock:

Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. f. (
alem.
,
um 1430
):
[der küng] gab darüber ainen besigelten brief, die schuld ze bezalen, darnach uff die nächsten pfingsten, mit vil gülten, die da nach dem solten laisten, wenn sy gemant wurden. [...] solliche schuld ward nit zalt. Und darnach mantend sy die gülten, by den aiden, so sy geschworen hattend, das sy soltend laisten.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1491
):
das wir beid gemeinlich [...] als recht guͥlten und buͥrgen [...] einer uffrechten, redlichen unbetrognen schuld schuldig sind, und gelten.
Schib, H. Stockar
123, 30
(
halem.
,
1520
/
9
):
Uff die zitt bin ich vir mis bruders kind gült und bürg worden vir 100 gl 3 jar.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gült vnd bürg sein / Sich zum schuldner verbinden / vnd mit jm geloben.
Schib, Urk. Laufenb.
232, 9
;
Merz, Urk. Wildegg
116, 3
;
Bad. Wb.
2, 500
;
2.
›Gläubiger‹.

Belegblock:

Leisi, Thurg. UB
7, 674, 5
(
Gottlieben
1388
):
Es sol ouch enhain burger sin hus ald sin guͦt von im geben durch schirmes willen, dz er es sinen gúlten, den er es gelten sol, emphroͤmde.
UB Zug
459, 25
(
halem.
,
1409
):
wer dem andern geltes gichtig ist, das man dem gúlten, so dz gelt zuͦgehoͤrt, pfand geben sol.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
die, denen man vor schuldig gesin, nüntzdesterminder still ston müssent, untz ain herr usgericht worden [...]. Damit si beschwerdt, vermainent, das ander gülten als wol als sin gnad zalt werden söllten.