güften,
V.
– Älteres Frnhd.; gehäuft Verstexte religiösen und didaktischen Inhalts.
1.
›sich emporschwingen, fliegen (von Vögeln); wehen (vom Wind)‹.Belegblock:
Daz macht der gesunt lüft, | Der in unserm land guft.
Da die greiffen daz azz | Sachen in den lüften, | Sie begunden güften | Zu stünd noch der speiß | Und flugent auf.
2.
›sich stolz, hoffärtig, überheblich benehmen, prahlen; prassen, verschwenderisch sein‹.Belegblock:
Ô herre, ire craft zurib | und ir guftin zutrib, | daz si irkennen rechte, | daz nimant andirs vechte | vor uns, wen dû, hêrre got!
der tag des herren der engil wirt ubir alle hochvertigen und kundige und ubir alle smec adir guftinde, und si werden genydirt.
Ebd. Jes.
16, 6
: sine [Moab] hochvart und sin guften und sin unmut ist me den sine sterke.
Allczumilter in torheyt. od’ geudiger. od’ guffter.
Ebd.
m vjr
: guffte͂ od’ vnnuczlich außgebe͂ [...] Gewdischeit gufftigkeit. alczumal miltigkeit.
Wo chumpt dein frecher stoltzer muͦt, | Dein schallen, guͤfften, gewͦden.
wÿ dÿ speis auff guften vnd gewden chostleich beraitt werd.
Klein, Oswald
42, 26
.3.
›sich freuen, jauchzen, fröhliche Laute von sich geben (auch von Tieren)‹.Belegblock:
Ey wie wolt ich nuͤ guften, | Daz ich gewunne daz freuden spil.
schal huͦb sich in den lüfften von himlischen tüfften, | von englischem güfften huͦb sich fräd one zal.
In dem manch fogel gufft, | Das es erclang pis in die lufft.
wan si dú frow topte, | singent und sich gúftent, | [...] | so vro das es den wirt verdros.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin ;
4.
›etw. verherrlichen, rühmen, preisen‹.