gären,
jären,
gäsen,
jäsen,
V., unr. abl.,
vereinzelt schwach flektierte Formen;
zu
mhd.
jësen
›gären‹
().
Vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 279
;
341
;
344
.
von Wein, Bier: ›sieden, gären‹; ütr. ›brausen, aufwallen (von Gefühlen)‹.
Bedeutungsverwandte:
 16, ; vgl. , ,
3
.
Wortbildungen:
gärung
(a. 1691).

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Was toit man mit den weinen, wan alles gerren uffhoeret?
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
170, 19
(
Frankf.
1535
):
So mann jn ein vaß mit wein thuͦt / so laßt er es nit mer sieden oder geren.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
43, 9
(
Frankf./M.
1568
):
Damit füll ich darnach die Faß | Wol gebunden vnd wol gebicht / | Denn giert er vnd ist zugericht.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der [win] wart also suer, das in nymant trincke wolde, unnd lagk vier adder funff wochen in den fassen, ir her jere wolde.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
32, 12
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wann ein bier in dem botticht nicht gehren will.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Vinum Feruens Wein der ja jehret.
Gille u. a., M. Beheim
199, 141
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der wein von arbait lauter wirt, | wann er treber auf wirfft und girt.
Sachs (
Nürnb.
1565
):
Darmit füel ich den die pierfas, | Wol gepunden und wol gepicht, | Den girt es und ist zu-gericht.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Ein jeglicher Wein, der in sich selber jert, der ist besser dan der oben zuͦ dem Faß ußwuͤrfft.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
Dies stuck schlahe zusamen und tu ein siedent wasser in ein faß, darin hopfen gesotten seie, und schütte die bemelten stuck zum punten hinein; laß jeren.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb vallent die läut nider in den kelern, dâ möst inne gerent.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
37, 82
(
moobd.
,
1393
):
der wein lautert sich mit arbait, wann er gist vnd dÿ gerben auzz wuͤrft.
Schmitt, Ordo rerum
635, 29
;
Voc. Teut.-Lat.
l viijv
;
Hulsius
F iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;