gutherzig,
Adj.
1.
›von gutem Charakter, moralisch integer, anständig, aufrichtig, gütig, (im moraltheologischen Sinne:) gut, gerecht‹; Wortbildungen:
gutherzigkeit
Belegblock:
,Mensch‘ i.e. gutherzig kind, qui cupit salvari, is audiet.
wie ewer standthafft dapfferkeit [...] angenem seyn werd / vor den augen goͤtlicher maiestat / wie loblich vnd eerlich vor allen verstendigen guͦthertzigen Christen.
were es denne, daz got sine barmhertzikeit und uwere guͦthertzikeit wurde ane sehende und uch wurde unverdienet die große gnode gebende.
die weyl sich vor gemelte herrn von des Schwartzen anhang besorget und deshalben sich heimlich umb ainen getreuen beystandt bey etlichen guetherzigen beworben.
wie mercklich die eer gottes durch die widerwertigen leren verhindert, die gewissen der guͦthertzigen beschwert [wirt].
allen vnd jeden guthertzigen, so die Burgerliche vnnd zunfftliche regierung von gantzen hertzen lieben.
Gott der Herr ließ auch inn minder irren, wa er guthertzig waͤr.
2.
›wohlwollend, wohlmeinend, freundlich, aus gutem Herzen heraus, mit den besten Absichten‹; mehrfach mit Bezug auf den wohlwollenden Leser; bei Luther
eher im Sinne von: ›gutmütig‹, mit Tendenz zu ›einfältig‹; Belegblock:
Gegen sollichen guͦthertzigen menschen müssen wir uns vil anders halten dann gegen den halßstarcken.
BAld fuhr heraus ein Junger Mann / | Der mit vngedult hoͤret an / | Was Friedlieb guthertzig gesagt.
Es wolle sich auch der guthertzige Leser die / [...] / wol zugelassene / vnnd in dieser vnserer Poësie von vns gefuͦhrte Freyheiten nicht jrren.
Wol dem mann, der guthertziglich | Deß dürfftigen annemet sich.
An den Guthertzigen Leser. Gunstiger Leser: als mir [...].
daß sie nit allein dise der kay. mt. [...] handlung und gantz guͦthertzige wolmainung [...] erkennen.
demnach hetten sie solch ir, der gehaimen, getreu, guthertzig bedencken und wolmainen ainem ersamen rat hiemit wöllen vermelden.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
17, 117
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