gröslich,
1.
zur Charakterisierung von Zuständen, Vorgängen, Handlungen als ›die Erwartung übertreffend, stark, schwer, heftig, ausgeprägt, groß‹ gebraucht; Wortbildungen:
gröslichkeit
Belegblock:
Alpha bedutet mit vernunst | ,Tusunt grozelech‘ oder ,kunst‘.
Welch so gar in flamirte | Und in ir [kungin] schön verwirte | Woren so gancz | Mit großlichem verwundern, | Öber, mittel und undern.
ander wort der streit iude vnd seiner crefft die er tet vnd seiner groͤslichkeit
[Var. ZASK:
groͤssigkeyt;
mengeLuther
1545: ]
die sein nit geschriben. dan es der stat größlich abnemen und verderben gewest were.
wiewol die puntherrn [...] vermainten, ir furnemen soldt groslich fur lanndt und lewt [sein].
er west auch nicht, das die sünd als grösleichen wider got was.
Ebd.
25, 39
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 127
.2.
›sehr, besonders, insbesondere, das übliche Maß übersteigend‹; je nach Bezugsgeschehen auch: ›heftig‹; ›gnädig‹; ›teuer‹; ›aufs höchste‹; ›schwer‹; ›laut‹; ›inständig‹; als Gradadverb: ›außerordentlich, sehr‹; Belegblock:
Der tuvel Jhesum vorbaz zoch | Uf einen berk grozlichen hoch.
Valde. Vast hefftig mechtig groͤßlich seer vberauß trefflich gar außbuͤndig auß der massen.
So ist der Herr da, und fert in nicht groͤßlich an, wirfft jn nicht so bald hinweg.
das der herr sich so groͤßlich erbarmet hat über vns arme erdtwuͤrmlein.
sô lîdet durch got, sît ez sô grœzliche nütze ist.
So ich durch gedrenknisse der schilderen dat bildensniderampt bij in ouch gelich ander mijne ampter hain moissen groisslichen gelden.
her lerte in der synagogyn der Juden unde her wart grozlichin gelobit von allen luten.
da komen dy heiden von Datareye und wuͤhsten Ungerland gar größlichen.
Gott, nun hastu mit menschen geseczen nie kein volck also größlich beschwehret als uns arme vnder den römischen stuhl.
wir súllent sú [suͤssekeit] mit grosser dangberkeit nemen [...] und dancken und loben Got groͤslich darumb.
alß es got groͤßlichen wolt, das mich der torwarter nüt ensach.
Mein hertz das würd sich großlich frouwen.
Eine kleine súnde weinde sú so groͤslich daz du moͤhtest wenen sú were die groste súnderin.
wie groͤslich ein ieklich engelsch oder menschlich gemvͤte wert von got genomen zvͦ einer inren enphindung der beschoͮde.
Ebd.
125, 24
: so das gemuͤte groͤslich begert himelscher dingen.
das in vergangnen ziten vͥnser statt von fuͥre groͤslich geschedigot ist.
si [Nahtigal] singt gar ämsicleich [...] über ir kraft alsô grœzleich, daz si sô krank wirt, daz si sterben muoz.
tëten si dawider, so sol man si gröslich strafen.
der sol wissen, das er gröslich wider unser huld und gnad gethan hat.
Ein ermanung von der gehorsam vnd grösleichen der pegeben menschen.
Ebd.
77, 42
: ich wil dich nicht verlassen, den ich als grösleichen lieb han.