grundsuppe,
die
.
›schlechter Bodensatz einer Flüssigkeit; Schmutzbrühe, die sich auf dem Boden e. S. (z. B. eines Gefäßes) sammelt‹; zumeist ütr. gebraucht, dann: ›unbrauchbarer Rest von etw., Ausgangssubstanz, Brutstätte für alles Schlechte; das Schlechte, Schlimmste selbst‹; auch: ›Pöbel‹.
Bedeutungsverwandte:
, , ,  3; vgl. .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lacuna. Mistlach kottlah pfuͤtz grundtsuppen misthuͤle.
das so viell an dissem wort fallen, das kaum die hefen und grundsup vom volck selig werde.
Ebd. (
1544
):
welches ist die rechte Widerchristische lere [...], die grundsuppe aller hellischen gifft des Teufels.
Es ist die grundsuppe da aller grewel und yrthum.
Ebd. (
1532
):
Solt man nicht des lieben Herrn wort und trost tewrer [...] achten denn eines ommechtigen madensacks [...]? wenn er gleich die grundsuppe und gantze helle seiner ungnad und fluchs wie eine wolckenbruch uber uns ausschuttet.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
In den dritten grade gehoren kremer, [...], procuratoren und gutte erliche gemeinsburger, ohn die gruntsoppe, heffe des folcks, erlose und verachte leut.
Sachs (
Nürnb.
1524
):
die hellisch gruntsup des geytz, eebruch und ander offenlich laster.
Ebd. (
um 1525
):
Darumb wonet bey dem bapst auch bey | Die grundtsup aller puberey.
Franck, Klagbr.
228, 37
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
wer kan dise grundtsup des vbels / wer kan diß tieff meer vnnd bodenlose pfuͤtz alles vnflats der verboßten leut alles erzelen?
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 27, 23
(
Coburg
1634
):
Andere Dinge wollen wir hindan setzen / vnd mit wenigen beklagen den Neyd / den Haß / vnd die Schmach / so Beelzebub den Jungen Fuͤrsten [...] in dieser letzten Grundsuppen der Welt eingegossen hat.
Maaler (
Zürich
1561
):
Grundsupp (die) Vrsprung vnd vrhaab alles vnraats.
ders. Hl. Schrifft. Offb. Vorr.
2470, 1
;
Franck, Decl.
335, 33
;
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 7, 9
;
19, 7, 32
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v. ,  2.