grundfeste,
die
,der
;–/-n
, auch -Ø
.2.
›Fundament; Grundmauer (eines Gebäudes), Sockel; Grundstein, Anfang eines Gebäudes‹; speziell: ›Erdgeschoß eines Hauses‹; auch: ›Bodenbelag‹; Belegblock:
ja sint die sluysen von der hoe ufgetan, und der erden gruntvesten
[
pfymmetFroschauer
1530: ]
werden zuschut. wo werstu uf di stunt | Da ich legte der erden grunt | Und di gruntveste?
der ist glich eime menschen der sin hus buͦwit uf di erden sunder gruntveste
[
grundLuther
1545: ].
undir der sul lak eyn grozer mermel steyn czu eyner grunt vestin des pfilers.
Psalm 28. Alle Grundfesten des Landes muͤssen fallen
(als pars pro toto).
das seltten ain schbere maur | wyrt auf posser grundt fest alt.
Die gruntfeste
[Var. 1475
fuͤß2
: ;
fussLuther
1545: ]
der pfeiler waren erin. Fuͦßtile (die) der boden vnd fundament oder grundueste eines yeden dings.
huͦb man an die grundvest zuͦ dem newen chor.
Die erhabene grundfest von sand / darauff man pflaͤstert [...]. Das erlen holtz gibt gute pfaͤl zur grund vesten.
das v̈berzimer albeg schöner ist dann die grundtfesst.
Gille u. a., M. Beheim
150, 12
; Gerhardt, Meister v. Prag
231, 3
; Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
A vr, 27
; Niewöhner, a. a. O.
218, 18
; Rechn. Kronstadt
3, 590, 30
; Bremer, Voc. opt.
5100
; Voc. Ex quo Ind.
327
; Voc. inc. teut.
k iiijr
; Hulsius
G iiijv
; 3.
›dasjenige, worauf ein Sachverhalt oder eine Eigenschaft beruht, Fundament, Basis, Grundlage e. S.; Ausgangspunkt, Ursache‹; ›erste Stufe einer bestimmten Entwicklung (z. B. im religiösen Läuterungsprozeß oder hin zur Verdammnis)‹; bildlich und ütr. zu 1; Vorw. Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
die g. erwerben / legen / merken / setzen, schwanken machen, stäte machen, in etw.
(z. B. in dem herzen
) eine g. haben; die g.
(Subj.) fallen, jm. zerbresten; got die g. sein; auf der g. bauen, zu der g. faren; die g. des glaubens / ordens / willens / gemeinen nutzens / heiligen römischen stuls, der bosheit / demütigkeit / freude / gerechtnis / handlung / heimlichkeit / kirche / liebe / oberkeit / ordnung / seligkeit / traurigkeit / treue / tugend / warheit, der reden; die g. Christus; die beginliche / fremde / heilige / starke / steife / unbewegliche g
.; pfal zur g
.Belegblock:
Sam tut der lerer in der e; | Der vert zu der grunt veste, | Da suchet her uz das beste | Mit sinnen.
und werden vielleycht hie auch an tag kommen die heyligen grundtfesten des glawbens.
Gott ist das fundament und die Grundfeste aller gerichte und Oberkeit.
Der [Christ] sich auch nent zu sein, | Ein grundtfest vnd Eckstein, | Von dem auch vnser Fewr, | Vrsprunglich kompt herfür.
Petrus [...] / die Saul des Glaubens / vnd Grundvest der Catholischen Kirch.
Grammatica, gruntfeste aller guten reden.
erste grúntfest vnd egkstein dÿses heilgen ordens.
wann die selb kunst wirt im sein ein anfanck und gruntfest einer [...] demutigen traurikeit.
Ebd.
3, 50
: die hoffart [...], die do ist ein anfanck aller sund und ein gruntfest aller poßheit.
wan der gelaub ist ein gruntfest aller tugent.
Du wurcz, stam, ast, proß und das pluend zwey | Aller menschlichen selikeyt, | Du gruntfest aller guten handelung.
Drumb fraw und junckfrauen | Soln auff die schmeichel-wort nit trawen, | Sonder [...] | Auff ir leben, wesen und handel, | [...] | Das ist der eh ein starck grundt-fest.
wenn es [königreich] hoft stehn am besten | So macht er [gott] schwancken ir grundvesten.
als ain vernúnftiger [...] werchmaister, also hon ich ain guͦtt fundament und grundfesti gesetzt, [...] und maint, daz der mensch alles sin leben sol buwen uff das fundament ainer [...] grechten mainung, [...] daz er die grundfesti ainer guͦtten, grechten und göttlichen mainung geleit habe.
da er tantzet aller best, | do zerprast im die grundtvest.
[sant Peter was] ain gruntvest des hailigen rœmischen stuols.
als di gnad ist ain gruntfesstt der gerechtnüsz des willens.