grundfeste,
die
,
vereinzelt auch
der
;
–/-n
, auch
.
1.
›Erde, Boden; Bodenkontakt‹;
vgl.  13.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô mag daz schef weder für sich noch hinder sich, reht als ob ez dâ gruntvest hab und dã gewurzelt sei.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›Fundament; Grundmauer (eines Gebäudes), Sockel; Grundstein, Anfang eines Gebäudes‹; speziell: ›Erdgeschoß eines Hauses‹; auch: ›Bodenbelag‹;
offen zu 3; zu  2.
Bedeutungsverwandte:
2
,  1, , , ,  2, (
die
1,  1, .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fundamentum. Fundament gruntfeste fullment pfimmet.
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
24, 18
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ja sint die sluysen von der hoe ufgetan, und der erden gruntvesten
[
Froschauer
1530:
pfymmet
]
werden zuschut.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
wo werstu uf di stunt | Da ich legte der erden grunt | Und di gruntveste?
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
der ist glich eime menschen der sin hus buͦwit uf di erden sunder gruntveste
[
Luther
1545:
grund
].
v. Tscharner, Md. Marco Polo
13, 3
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
undir der sul lak eyn grozer mermel steyn czu eyner grunt vestin des pfilers.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
166r, 12
(
Leipzig
1588
):
Psalm 28. Alle Grundfesten des Landes muͤssen fallen
(als pars pro toto).
Niewöhner, Teichner
728, 43
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
das seltten ain schbere maur | wyrt auf posser grundt fest alt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Die gruntfeste
[Var. 1475
2
:
fuͤß
;
Luther
1545:
fuss
]
der pfeiler waren erin.
Maaler (
Zürich
1561
):
Fuͦßtile (die) der boden vnd fundament oder grundueste eines yeden dings.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
huͦb man an die grundvest zuͦ dem newen chor.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die erhabene grundfest von sand / darauff man pflaͤstert [...]. Das erlen holtz gibt gute pfaͤl zur grund vesten.
Karnein, de amore dt.
180, 764
(
moobd.
,
v. 1440
):
das v̈berzimer albeg schöner ist dann die grundtfesst.
Gille u. a., M. Beheim
150, 12
;
Gerhardt, Meister v. Prag
231, 3
;
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
A vr, 27
;
Niewöhner, a. a. O.
218, 18
;
Rechn. Kronstadt
3, 590, 30
;
Bremer, Voc. opt.
5100
;
Voc. Ex quo Ind.
327
;
Voc. inc. teut.
k iiijr
;
Voc. Teut.-Lat.
n jv
;
n ijr
;
Hulsius
G iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  2,  2,  1.
3.
›dasjenige, worauf ein Sachverhalt oder eine Eigenschaft beruht, Fundament, Basis, Grundlage e. S.; Ausgangspunkt, Ursache‹; ›erste Stufe einer bestimmten Entwicklung (z. B. im religiösen Läuterungsprozeß oder hin zur Verdammnis)‹; bildlich und ütr. zu 1;
zu  11.
Vorw. Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 34,  1, , (
die
8.
Syntagmen:
die g. erwerben / legen / merken / setzen, schwanken machen, stäte machen, in etw.
(z. B.
in dem herzen
)
eine g. haben; die g.
(Subj.)
fallen, jm. zerbresten; got die g. sein; auf der g. bauen, zu der g. faren; die g. des glaubens / ordens / willens / gemeinen nutzens / heiligen römischen stuls, der bosheit / demütigkeit / freude / gerechtnis / handlung / heimlichkeit / kirche / liebe / oberkeit / ordnung / seligkeit / traurigkeit / treue / tugend / warheit, der reden; die g. Christus; die beginliche / fremde / heilige / starke / steife / unbewegliche g
.;
pfal zur g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sam tut der lerer in der e; | Der vert zu der grunt veste, | Da suchet her uz das beste | Mit sinnen.
Luther, WA (
1521
):
und werden vielleycht hie auch an tag kommen die heyligen grundtfesten des glawbens.
Ebd. (
1529
):
Gott ist das fundament und die Grundfeste aller gerichte und Oberkeit.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Der [Christ] sich auch nent zu sein, | Ein grundtfest vnd Eckstein, | Von dem auch vnser Fewr, | Vrsprunglich kompt herfür.
Rosenthal. Bedencken
22, 34
(
Köln
1653
):
Petrus [...] / die Saul des Glaubens / vnd Grundvest der Catholischen Kirch.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
26, 7
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Grammatica, gruntfeste aller guten reden.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
21, 13
(
omd.
,
1487
):
erste grúntfest vnd egkstein dÿses heilgen ordens.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
3, 23
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
wann die selb kunst wirt im sein ein anfanck und gruntfest einer [...] demutigen traurikeit.
Ebd.
3, 50
:
die hoffart [...], die do ist ein anfanck aller sund und ein gruntfest aller poßheit.
Langen, Myst. Leben
156, 14
(
nobd.
,
1463
):
wan der gelaub ist ein gruntfest aller tugent.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Du wurcz, stam, ast, proß und das pluend zwey | Aller menschlichen selikeyt, | Du gruntfest aller guten handelung.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
Drumb fraw und junckfrauen | Soln auff die schmeichel-wort nit trawen, | Sonder [...] | Auff ir leben, wesen und handel, | [...] | Das ist der eh ein starck grundt-fest.
Ebd. (
1563
):
wenn es [königreich] hoft stehn am besten | So macht er [gott] schwancken ir grundvesten.
Warnock, Pred. Paulis
7, 241
(
önalem.
,
1490
/
4
):
als ain vernúnftiger [...] werchmaister, also hon ich ain guͦtt fundament und grundfesti gesetzt, [...] und maint, daz der mensch alles sin leben sol buwen uff das fundament ainer [...] grechten mainung, [...] daz er die grundfesti ainer guͦtten, grechten und göttlichen mainung geleit habe.
Niewöhner, Teichner
717, 30
(
oschwäb.
,
1472
):
da er tantzet aller best, | do zerprast im die grundtvest.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
[sant Peter was] ain gruntvest des hailigen rœmischen stuols.
Höver, Bonaventura. Itin. A
9
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
als di gnad ist ain gruntfesstt der gerechtnüsz des willens.
Helm, a. a. O. ; ;
Ruh, Bonaventura
361, 14
;
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 35, 8
;
Thiele, Minner. II,
17, 130
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Warnock, a. a. O.
21, 150
;
153
;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
494
;
Sappler, H. Kaufringer
16, 585
;
16, 623
;
McClean, Havich
1017
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
11, 35
;
Vgl. ferner s. v.  4,  7,  1,  1,  13,  2,
1
, (Adj.) 2,
1
 6.