griffig,
Adj.
1.
›bereit, mit den Händen nach etw. zu greifen, diebisch; habgierig‹;
vgl.  16.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp.
33, 198
(
Nürnb.
1479
):
Einr ist zu griffig mit den henden, | Der ander sunst an ern kranck worden, | Der dryt laufft stet im pubenorden.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
nu ist die leide nature also griffig und also sere geboͤget uf sich selber das sú alzůhant zů slichet und annimmet sich des daz ir nút ist.
2.
›greifbar, körperlich fühlbar‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
2, 1, 8
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
mit im wart bündic sigenunft | in dir, du griffic, sichtic, immer gebendez icht.
3.
›wahrnehmbar, erkennbar; verstehbar‹; ütr.: ›fähig, etw. geistig aufnehmen und erkennen zu können‹;
vgl.  1214.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Die sele hat drie edele krefte [...] / und durch dise kreften so ist sú Gotz griffig und empfenglich.
Niewöhner, Teichner
325, 194
(
moobd.
,
1360
/
70
):
also merkcht pey der not: | seid daz ding vngreiffig | an im selben hat den sig, | daz es toͤt und macht zů mist | daz greiffig oder sichtig ist.
Ebd.
325, 241
:
solt der teufel greiffig sein | so muͤst er haben vensterlein.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
4.
›gut zu fassen, sich gut anfühlend, von guter Qualität‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Bremer, Voc. opt.
278
(
schwäb.
,
M. 15. Jh.
):
wolgriffendes fleisch [...] bratfleisch [...] griffig flaysch.