griesicht,
grieslecht,
grieslicht,
griesig,
Adj.
1.
›grobkörnig, sandig‹; dazu ütr.: ›rauh, porös (von Steinen)‹; ›grau gesprenkelt (von Pferden)‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
,  1.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
157, 26
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wie man das schöne klare weizenmehl machen soll. Hierzu seind furnemblich die Krawinkler steine [...] dienstlich, und unter denselben diejenigen, so griesicht seind und kleine lochlein wie die hanfkörner haben.
Brack (
Basel
1483
):
Sabulosa terra. ein griessig erdtrich.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Er hǎtt lieb die warmen wǔnsamen, griessigen, mergligen und unnderwylen stainigen stetten.
Das geschicktost geschlecht des ertrichs ist den oͤlbomen welchem lett under ist, wann die krid dem griesigen oder mergel zů gemist ist. Nit minder ist bewerlich das ertrich wa es faist mit grieß ist.
Deinhardt, Ross Artzney
113
(
oobd.
,
1598
):
Vonn farben der pferdt. Gannz schwarz one alle anndere farb, [...] die migen wol arbaiten. Grislet vnd vil weiß darunder gemengt sein vast froidig vnd guet. [...] Schwarz grislet vnnd vil weiß darunder gemengt sein vndreu.
2.
›mit Harngrieß versetzt‹;
zu  3.

Belegblock:

Haage, Hesel. Arzneib.
11v, 2
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Ist der haren grissig und das dy flekelin schinent in dem harne, so ligt der harnstain in den lenden.
3.
›mehlig, breiig; verklumpt (vom Blut)‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
31, 5
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Laß sie [butter in der pfanne] allgemach zergehen. Dann wann sie seudet, so zerfehret sie und wirdet gar grieslicht. [...] Alsdann wirf gries darein.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
):
sit sanguis griselich post minutionem.
4.
›spitz, scharf‹.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Des himels tou en begoz | So sere daz im entsproz | Har glich eim alden aren; | Gar griselecht sie waren, | Sin negle nach geschicket | Vogel clau, die da zwicket | Andre cleine vogelin.