griechisch,
Adj.
1.
›aus Griechenland stammend; in Griechenland gelegen (von einem Ort); nach Art und Gebrauch der Griechen‹; zumeist bezogen auf das antike Griechenland und dessen Kultur.Zur Sache:
Lex. d. Mal.
.4, 1711
Phraseme:
griechisches pech
›Geigenharz, Kolophinum, Kiefernharz nach Abdampfen des Terpentinöls‹; griechisches feuer
›Brandsatz aus schwer löschbaren Stoffen wie Harz, Pech und Schwefel, der als Wurfgeschoß bei der Belagerung von Burgen und Festungen, auch im Seekampf diente (in Mitteleuropa seit den Kreuzzügen bekannt)‹.Belegblock:
ind dat noempt men kreisch vuir, ind daemit meinte he die schiffe vur Coellen alle verbernen ind asso versenken ind verdrenken. dae nu dat schif bereit was, so woulde der meister zo werke gain [...] ind voirten dat schif mit dem kreischen vuir mit behendicheit an die schiffe [...] ind als dat schif verbrant was, dat kreichsche vuir vlois den Rin af.
Di krischen meistere gemenliche und unse groisten meistere, den ich geleube und volge, di sprechin daz di nature [...].
Ein Grichischer Juͤngling mit frewd. | Jst kommen gegen Venedig / | Aus der Jnsl Creta.
Des jars am freitag vor Judica kom der kriechisch cardinal her.
dorzu nym saffran vnd wachs vnd pech vnd kriechisch pech.
Als Athena, die griechisch statt, | König Cecrops erbawen hatt.
Asper [...], ein Tuͤrckisch oder Griechisch muͤntz / deren 40. ein thaler machen.
Griechisch / den griechen gleich [...]. Ein griechisch kleid [...]. Griechisch winden / trochleæ Græcanicæ apud Catonem, machinæ tractoriæ, qvæ fiunt ad similitudinem [...]. Griechisch / so bey den griechen braͤulich ist [...]. Wir fanden jhn ligen inn einem Griechischen bettstaͤttlin [...]. Griechisch glaub / das ist / kein trew [...]. Griechisch Leben / sein wol pflegen.
Die salb appostolicon mach also: nym schwarcz pech vnd kriechisch pech, yegleichs ain halb pfund.
Es was ein chriechischer chëczer, der tispotiret aines tages offenleichen mit ainem priester in der chrichen zu Jerusalem
(hier nicht eindeutig; möglicherweise ist hier ein Angehöriger des griechisch-orthodoxen Glaubens gemeint).
Luther, WA ;
2.
›griechisch, in der Sprache der antiken Griechen, der Gebildeten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit‹.Belegblock:
Apocalipsis ist ein wort | Uz krichischen worten her gezogen | Und dutet: ougent ungelogen.
Diese Vberschrifft lasen viel Jüden [...] Vnd es war geschrieben auff Ebreisch / Griechisch / vnd Lateinische sprach.
[Bild] Mit der Griechischen Vberschrifft / | Die vnser aller lob betrifft.
Daß solche Freyheit von den Frantzosen mit gutem Fug entlehnet / Die [...] so vollkommene Poeten vnd Meister seyn / gleich [...] Homerus in der Griechischen gehalten werden moͤgen.
Es was auch ein vberschrift vber [...] dem creutz geschriben mit puchstaben krichisch vnd lateinisch vnd ebraisch.
die Teütschen irer spraach nit achten, die sie nit künnen, und wöllen nur griechisch reden, auf polnische arth, und künnen letztlich gar nichts.
Wenn worumb die weis der schrift hat ein aus doͤnung vnd ein aus sprechung kriechyscher sprach.
Da wurden auch letzlich hernach / | Auf Griechisch vnd Hebraisch Sprach / | Die Nahmen bräuchlich in Teutschland. | Wiewol mit grossem Unverstand.
Griechisch reden / Parler Grêc.
[Er] erzehlt dann vast alle Griechische und Lateinische Poëten der Lange nach.
Nemlich Eckolampadius, ist in kriechischer sprach als haußscheun genant.
Griechisch koͤnnen / der griechischen sprach wol erfahren sein [...]. Griechisch reden.
Der seyner predigen ettlich auß Kriechischem tzu latein gebracht hat.
das ist ein chryechisch wart, | das siech ich gegraben dort | an der iniffel sein.
in des pabst mess liste man das ewangeli [...] in latein und in chriechischen zwͤ bedewttung di verainung paiderlay volkch in ainem gelauben.
3.
›der griechisch-orthodoxen Kirche angehörig‹.Belegblock:
di hedenischin und di krischin meistere wollin daz lipliche dinc alleine habin stait und nicht geistliche.
Ebd.
31, 26
: unse geloube seit uns daz he were di dri tage in deme forburge der hellin. hedenische meistere und krische meistere wollint daz geistliche dinc nicht stait inhabin.