grempen,
grämpeln,
V.
›einen Kleinhandel betreiben; heimlichen Tauschhandel treiben‹.
Wortbildungen:
gremper
1 ›Kleinigkeit‹; ˹
gremper
2,
grempler
,
gremprer
˺ ›Kleinhändler‹ (dazu bdv.: , , , , , s. v. , , , , , , ), ˹
gremperin
,
gremplerin
˺ (dazu bdv.: ), ˹
gremperei
,
grempnei
,
gremplerei
˺ ›Kleinhandel, Tauschhandel‹,
gremplergewin
.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Mango, onis, ein Grempler / Roßteuscher.
ich verkauffe / gremple. [...] ein grempler.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J.):
Diß ist der pfründenfreßer recht | Die das lant vergiften mit bösen exemplen | Und nichts künden dann pfründen gremplen.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
154, 14
(
nobd.
,
1475
):
das kein grempler keinerley schneiderwerck erbeit umb loͤn noch keim andern keinerlei tuch umb lon vermache.
Gille u. a., M. Beheim
444, 152
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
[Des Teufels Töchter]
Nun ist die funfft | gehaissen triegereie. [...] er gab sy in der kaff leut zünfft, | den ross teuschern, gremplern und kremern.
Voc. Teut.-Lat.
m vijv
(
Nürnb.
1482
):
Gremperin. antionaria. od’ pfragnerin.
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
1515
):
Das darff ich umb kain grämper kouffen.
Spanier, Murner. Narrenb.
67, 52
(
Straßb.
1512
):
Hett sy am halß ein mülen stein | [...] | So gschehe ir recht, der gremplerin!
Ebd.
78, 39
:
Es ist gestolen / doch heißt gegrampt.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Graͤmpler die in verzinseten gewelben feyl haben.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1529
):
Hennrich Grebly der gremper.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
soͤllent dis die grempper jerlichs sweren.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
493, 40
(
halem.
,
1428
):
daz sy dasselb korn ungevarlich in iren húsern mit irem gesind bruchen und da mit enkein pfragnye noch grempnye triben.
Ebd.
528, 31
(
1433
):
Amansun t. Wilhelm, gremprer, xxx lb smaltz.
Ebd.
650, 49
(
1459
/
60
):
Man sol nachgan und richten, als ettlich [...] wechsel und grempery mit den guldin und den plaphartten tribent.
Ebd.
896, 40
(
1492
):
Lxx secken uff Thuͤringen, grempler, sind och nit in die vorgeschribnen rechnung gezogen.
Ebd.
1078a, 46
(
1419-24
):
Ruͤdi Ochsner, gremper.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 465, 12
(
halem.
,
1508
/
16
):
gabend die grempler ein oͤpfel um 2 ₰.
Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1545
):
sind 3 kind uf Bürglen gsin, das 1 ist stattschryber Cleris gsin, das ander einer armen wälhin gremplerin, das 3. hat 2 heupter ghan.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1592
):
das niemand deren, so des grämplens oder widerverkouffens der käsen by dem pfund [...] sich gebruchend, vor mittag einichen käß uffkouffen.
Ebd. (
1648
):
daß allen [...] grempleren und handtwercks verderberen alles brot feilhalten uff den straßen [...] verpotten sein sölle.
Maaler (
Zürich
1561
):
Graͤmpler (die) Mangones, [...]. Graͤmpler gwün (der) Mangonicus questus.
Schmaltzkoͤuffer / Schmaͤltzler / Gre͂pler mitt ancken vnd saltz.
Bächtold, N. Manuel. Papst,
83, 1380
(
Zürich
1525
):
als ob gott ein grempler wär, | Und verkouft eim für ein krützer schmer.
Müller, Stadtr. Ravensb.
240, 24
(
oschwäb.
,
1425-30
):
Ouch von der gremppler wegen was die koufen uf dem land oder in der stat, das sond si niendert hinfuͤren.
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
wann ob ich dich erkouffte, so hieß man mich ain grempler oder tockenkouffer.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1545
):
Es sollen auch die krämer und grempler in der herrschaft an sonn- und feiertagen nit fail haben.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Grempeln / grimpeln / alt haußgeschirr verkauffen / kauffen [...]. Grempler / fuͤrkauffer / troͤdeler / tockenmacher [...]. Grempler / grimpler / propola, mango. v. B. [...] Grempelmarck / forum antiqvarium, scrutarium. [...] Grempelwerck / sihe grempel. PR. Ein verdorbner Kauffmann gibt einen guten merckeler / oder grempler.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Welti, a. a. O. ;
Rennefahrt, a. a. O. ; ;
ders., Statut. Saanen ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Merz, Urk. Bremgarten
93, 15
;
238, 2
;
Roder, Stadtr. Villingen f.;
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 271, 25
;
Kammerer u. a., Urk. Isny
74, 42
;
Voc. Teut.-Lat.
m vijr
;
Voc. inc. teut.
k ijv
;
y viijr
;
Bad. Wb.
2, 468
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Schmeller/F.
2, 110
.