grasig,
Adj.
1.
›mit Gras bewachsen‹; ütr.: ›bequem, verführerisch; gefährlich; verboten‹.
Phraseme:
den grasigen weg gehen
›den einfachen, bequemen Weg gehen‹.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1554
):
Dv nömst deinem pesiczer den zaumb, und gingest wider deinen grasigen weg, wie dein art ist.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
die 4 wurden auf dem gresigen weg, so man gen Obrenhausen wul gaun, bey der linden enthaupt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
ain klain grasigs grablin darvor, kaum ain klafter dieff.
Bauer, Geiler. Pred.
98, 22
(
Augsb.
1508
):
gott hatt ym bevolhen / daßs ainig schaͤflin zů waidnen / das ist sein sel / die selb sol er waidnen / uf den grasigen wegen / das sy nit einfall / und sich einsenncke in den wůst.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
du aber gêst gleich den grasigen weg, den Jeroboam, von dir darumb ausgerent, gangen ist.
2.
›mit Gras durchmischt‹.
Gegensätze:
(Adj.) 5.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
62, 26
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wo es [korn] auch lauter und nicht grasig, mag man es so balt vom schnitt in die bande legen.
3.
›grasähnlich, nicht ausgereift‹.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
138, 9
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wann der hopfen zu zeitig oder zu grüne abgenommen, reucht man es balt. Dann er reucht noch gar grasig. Das heist der hopf grünfahret.