grabstickel,
der
.
1.
›Meißel, Stecheisen unterschiedlicher Größe und Funktion‹; landwirtschaftlich: ›nach unten hin spitz zulaufender Pflock, mit dem Löcher in die Erde gehauen werden, damit anschließend lange Stangen (z. B. als Halterung zum Hopfenanbau) eingesetzt werden können‹; auch ütr. für ein scharf schneidendes, äußerst wirksames Instrument;
zu (V.) 5.
Bedeutungsverwandte:
 2, , ,  1,
1
,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Ein solches hertz ist der junckfrawen Marie gewest, in welchem dise wort bliben sind, als weren sie mit ein Grabstickel hineingegraben.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 7
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Nim für dich, du tummer man, brüfe und grab mit sinnes grabestickel in die vernunft, so findestu.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
136, 39
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wann man nun grosse hopfenstöck haben will, lest man den cirkel umb den stock desto grösser. [...] Wann sie solchergestalt rings umbher beschnitten [...], mag man die stöcke alsbalt stengeln. Muß man gutte eiserne grabstickel haben, oben mit breiten kolben. So balt die locher gemacht und die stangen gescherft oder gespitzet, so erhebet man die stangen, lesset sie mit gewalt ins loch schissen, vorrammelt diselben mit der breiten kolben rings umbhero.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
178, 41
(
nobd.
,
1475-76
):
die probe mit dem stich hat die gestalt, das man mit einen grabstickel nymbt, und sticht uff das ein tifts ein spon auß dem gmecht, und gluhet denselben stich zwischen 2 kolen in einer kluft.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Ob ich nu nicht geprauchen kan den scharfen grabstickel geplüemter red oder meine wort erglentzen mit dem hel gepolierten gärbeisen der künstigen Rethorica.
Jahr, H. v. Mügeln
115, 1014
;
Schmitt, Ordo rerum
229, 25
;
Hulsius
Q iiijv
;
2.
›kleine Hacke‹;
zu (V.) 1234.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, .

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1557
):
Die alt komt, tregt ein kreutlein und grabstickel in henden.