gottesrecht,
das
;
–/
auch
.
1.
›göttliches Recht, von Gott als höchstem Gesetzgeber eingesetzte Ordnung in der Welt‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
das ist eyn gotis recht, her enhabe ym denne eczwaz do vor getan adir doran gegebin, das sal man ym wedir keren.
Piirainen, Stadtr. Sillein
58r, 17
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Von dreier hande recht NV hoͤret daz recht ist dreier hande Gotes recht ist daz erste Stat recht ist daz ander Lantrecht ist daz dritte.
2.
›von Gott dem Christen erteiltes Recht auf die Sakramente‹; mehrfach metonymisch: ›Sakrament‹; speziell: ›Sterbesakrament, letzte Ölung‹; ›Austeilung der Sakramente durch die Kirche‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
das er im [teufel] ein cristen menschen soll zu wegen pringen, der da getauft sei und hab alle sein gotzreht entpfangen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
So thut mir alle Gottesrecht | Vnd an meinem end mir zusprecht!
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
Zu letst ward vlenspiegel ia kranck also dz in der pfaff an sprach vnd bat in dz er solt beichten vnd nem gots recht.
UB Zug
702, 47
(
halem.
,
1428
):
und die [lútpriester] in singen und lesen und in ire gotzrecht bieten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
er ließ im auch alle gotzrecht tůn. den hanckt man hie an galgen.
Ebd. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
daß er zu Wörd gestorben was on alle gottes recht und hett auch nit gepeichtet.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Der bischolff [...] leget pann und interdickt in gantzes pistumb, das ist niderlegung aller geistlicher gotzrecht mit pabstlichen gewalt.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Ich wais nit von was gerichts Gottes der siech starb sunder peicht, půsz und sunder alle Gots rechtt.
Koeniger, Sendgerichte ;
Dierauer, Chron. Zürich ; ;
Drescher, a. a. O. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 518
.
3.
›kirchliche Rechtsvollmacht, Herrschaftsbefugnis über kirchliches Besitztum‹.

Belegblock:

Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
411, 40
(
noobd.
,
1353
):
daz er in an recht gepannen scholt haben und daz er den laueten in dem dorf ze Eynkering gotzrecht verpoten scholt haben, also daz der vorgenant [...] nicht mer ze vadern schol haben noch ze sprechen hintz des vorgenanten gotzhaus gueten.