gotteshausman,
der
;
–/gotteshausleut(e)
;
in 1 Beleg
gotteshäuserleute
.
– Vorw. wobd.
1.
›Person, die in einem (von Fall zu Fall unterschiedlichen rechtlichen oder wirtschaftlichen) Abhängigkeitsverhältnis zu einer Kirche oder einem Kloster steht (vom Mitglied des Klosterkapitels über den Angehörigen eines Kirchensprengels bis hin zum erbuntertänigen Bauern eines Klosters)‹.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
den g. begnaden, bei etw. bleiben lassen; der g.
(Subj.)
(wo) sitzen, sterben, etw. bekennen,
(z. B.
ungenos
)
geben /
(z. B.
die ehe
)
anziehen, etw. halten, schuldig sein, jn.
(z. B.
ein kind
)
ausgeben / beherbergen, jm. zugehören; dem g. nachjagen, etw. gebieten / leihen; auf / über den g. etw.
(z. B.
eine steuer
)
auflegen / schlagen, von dem g. etw.
(z. B.
huldigung
)
fordern /
(z. B.
die leibsfälle
)
einziehen; g. eines fürsten; der freie / gemeine / obere / untere g.; anwälte / anbringen / boten des g
.

Belegblock:

Wopfner, Urk. Agrargesch.
267, 27
(
wobd.
,
1344
):
Ein probst sol oͮch eim ieclichun gotzhusman, der zwencig ierig ist [...], gebietun, ein wib ze nemenne.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1445
):
als vollmechtig botten der obgen. gotzhusluͥten [...] von den benempten probst und cappittel erklagent und meinent, dz si alle fry gotzhuslút [sient].
von der stoͤßen wegen, so die [...] herren probst und capitel [...] an einem, und deßelben gotzhauses leüthe iecklicher insunders oder etlich theil und örter derselben gotzhausleüthen wider einander hettin.
Boner, Urk. Brugg
77, 14
(
halem.
,
1473
):
Verkäufer: her Lüpold Wetzel, lüpriester, von wegen der priesterschaft vnd gotzhuslüte zů Brugg.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1533
):
Der gemainen gotzhuslüten anbringen: Als dann gemainer gotzhus lüten gesandt und verordnot botten [...] versampt gewesen.
Ebd. (
1525
):
Uf söllich urtel der gmeinen gotzhuslüten anwelt und machtboten ir beschwärden [...] in clags wis [...] fürtragen.
diewil in iren grichten ober und under gotzhuslüt sitzent und die obern bishar in bůßen und andern sachen mer fryhait dann die undern gehept.
Ebd. (
1401
):
wa ain gotzhusman oder frouv iro kint aines, es sig knab oder tohter, usgebent und dem sin hainstür von varendem gůt verhaissent ze gebent.
Ebd. (
1559
):
das man sölichen libaignen oder gotzhuslüten, wie mans nennen möchte, [...] allenthalben [...] nachgejagt, die fäl und vaßnachthennen von inen ingezogen.
Ebd. (
1559
):
das ein herr von Sanct Gallen von ir gnaden gotzhuslüten, so [...] dem würdigen gotzhus Sanct Gallen mit libeigenschaft zůgehören, die libsfäl [...] inziechen mögen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1354
):
Wenne och ain gotzhusman stirbet, der sin ungenoͤssin hat, so nimt ain probst nach dem val das drittail.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Inn dem schlueg der kayser ain gemaine, grosse stewr [...] auf alle priester, gotshawserlewt, auf aller spitallewdt.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Vmb wew ain lantman sait, da sait ains fürsten gotshawsman wol vmb, der ain edel man ist.
Boner, Urk. Aarau
657, 2
;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
ders., Stadtr. Bern ;
Müller, a. a. O. ; ; ;
Bad. Wb.
2, 453
;
2.
›Kirchenpfleger‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .

Belegblock:

Boner, Urk. Aarau
168, 3
(
halem.
,
1384
):
Eberli Hirtzeller [...] verkauft dem Berchtold Zuͥrcher, burger vnd gotzhus manne des gotzhus ze Arow, ze des selben gotzhus handen 1 Pfd. Pfennige.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1489
):
nach des genannten Uolrichen Jungen tod [...] sol der selb capplan [...] ein mesz [...] singen, darvon aber dem capplan werden und dienen sond dryg guldin geltz jerlicher gúlt, [...] dem gotzhus man zechen schilling.