gottesfeind,
der
;
–/-e
.
›gegen die christliche Lehre Verstoßender‹; in protestantischer Polemik mehrfach auf den Papst und seine Anhänger, in religiös-ethischen Aussagen auf alle gegen Recht und Gesetz Verstoßenden bezogen, dann z. B.: ›Betrüger; Gotteslästerer; Ketzer‹.
Syntagmen:
den g. ausrotten / überwinden / überzeugen; der g. sich stürzen; dem g. jn.
(z. B.
seinen son
)
schenken; jn. als einen g. ausleschen / vertilgen, jn. für einen g. halten, über den g. schreien; der abtrünnige / gröste / rechte / verbante / verdamte / verstokte g.; hauptschalk aller gottesfeinde
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
das er
[Papst]
der heubt boszwicht sey aller welt und der grossist gottis feynd.
Darumb ist [...] got tzubitten widder den hewbtschalck aller gottis feynde
[Papst].
Ebd. (
1524
):
So sollen sich stůrtzen die Gottes feynde und lesterer.
Ebd. (
1544
):
Das hat geheissen die verfluchte Ketzer und Gottes Feinde aus gerottet, ein heilig werck Gotte gethan.
Also muͤssen wir auch uber unser verstockten Gottes feinde und Christmoͤrder, die Papisten, schreien.
Ebd. (
1544
):
so findet man, das die gantze welt voller boͤser bůben und Gottes feinde ist, voller dieb und moͤrder.
Ebd. (
1545
):
und ich mit gutem gewissen jnen fuͤr einen Fartzesel und Gottes feind halten mag. Mich kan er nicht fuͤr einen esel halten, denn er weis, das ich von Gottes sonder gnaden gelerter bin in der Schrifft.
Welti, Urk. Rheinfelden
383, 5
(
halem.
,
1476
):
dz uͥwer goldschmid zuͤ Rinfelden guldin taffel old ander gůt hinder im hatt, des glich ander der gotz vigent.