gotleiden,
V., unr. abl.;
in den Belegen einmal subst., ansonsten als
part. Adj.
gotleidend
.
›von Gott durch Leiden und Anfechtungen geprüft werden und dadurch gleichzeitig gelassen, des Äußeren enthoben sein‹.
Wortbildungen:
gotleidend
.

Belegblock:

Sermon Thauleri
4va, 6
(
Leipzig
1498
):
vnnd das man sich tzu mal halde in eynem gotleide͂ vnd habe sich mussig. vnd laße got yn ym wircken.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
do můs Got in dem geiste alle sine werg wúrken, bekennen, minnen, loben und gebruchen, und ist der geist lidig in einer gotlidender wisen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
da bi ein gotlidender mensch im selb wol moͤhti behelfen in sinem lidene.
ein gotlidender mensch, den got mit emzigem lidene uͤbet und in mit gedultiger gelazsenheit begabet.
Sehent, daz ist ein gotlidender mensche, den die ewige sunne mit grossem bitterlichem liden entferwet und mit eime lebenden sterbenne diser welte entstellet, und aber den inneren menschen mit gnadricher minneklicher lútselikeit kleidet.
Sermon Thauleri
16vb, 18
;
Vetter, a. a. O. .