gotfar,
Adj.
›gottähnlich; von Gottes Gnade durchdrungen‹.
Vorw. mystische Texte des älteren Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl.  1, , .

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dâ ez ûzbrichet, daz ist verre bezzer und brichet durch in die sêle und machet sie glîch gote und gotvar, als ez mügelich ist, und înerliuhtet sie.
Diu sêle gebirt ûer ir got ûz got in got; si gebirt in rehte ûzer ir; daz tuot si in dem, daz si ûzer ir got gebirt in dem, dâ si gotvar ist: dâ ist si ein bilde gotes.
Ebd. Eckharts Trakt. :
Ouch ist daz inner werk dar ane götlich und gotvar und smacket götlîche eigenschaft.
Strauch, Par. anime int.
107, 16
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz andere, daz di sele machit Gode glich und druckit Godis glichnisse in die sele und machit si gotvar.
Ebd.
133, 6
:
und fon der einunge wirdit der mensche gotvar, also daz he gotliche werc wirkit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 1813
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Wan die gnade gottes haltet sich zů gotte als der schin zvͦ der sunnen [...] vnd her vmb schinet sv́ enualtikliche in vns vnd machet vns gotvar, daz ist gotte gelich.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
In diesem [bilde] wirt die sele alzemole gotvar, gotlich, gottig.
so hat er [Got] uns [...] geben [...] das edele gotvar fúnckelin.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
139, 4
(
Venedig
1483
):
Er fuͤrt in auß menschlicher weise in goͤtliche weise dan so wirt die sele alle zů mal gotfar.
Quint, Eckharts Pred. f.;
Strauch, a. a. O.
54, 29
;
Vetter, a. a. O. ; .