gosse,
die
.
1.
›Trichter‹; im einzelnen: ›Eingießtrichter in der Mühle‹; ›Abwasserkasten im Bergbau‹.
Wortbildungen:
gossak
›Sack mit Mahlgetreide‹,
gossenfüller
›Arbeiter, der die Gosse, den Wasserkasten, füllt, in den das Wasser von Pumpen ausgegossen wird‹ (so
Piirainen, s. u.
).

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
152, 28
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Die leufte, unßlitt, ohle, [...], fegesiebe, aufschuttfasse, mulden, goßsecke [...] und alle andere noturft, was zu dem radekasten und in die mühle gehöret.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gossen / darinn man das Korn inn der Mühl aufschütt.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
Weiter sol ein ieder milner haben ein goß, dorein drei wecht geht.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
26
(
mslow. inseldt.
,
1512
):
sol ayn yder Schaffer seyne arbaitt(er) außgewynnen [...], als myth nam, Schlemmer, Zuwartter, Goss(e)nfueller, Flöczer.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 189
(dort zusätzliche Sachinformation).
2.
›Abflußrinne für Wasser, Abflußgraben‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
611, 3315
(
Magdeb.
1608
):
so hieß am Vfer eine goß / | Daraus die quell zum See hinfloß.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
8 scot den, dy dy eyche felten zur gosse.
Wiese, UB Wetzlar (
hess.
,
1343
):
apud cannalia dicta dyͤ gozze.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1503
):
Nymant sal auch seinen unflat ader koth uff der gasszen in die gosszen kern.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das sie mit dem eysen das feuer schireten und reumeten bisweilen die gossen darmitte.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
190, 14
.