gnädlich,
in der Mehrzahl der Belege
Adv.
1.
›in wohlgesonnener, gütiger und barmherziger Weise; mit Nachsicht und Milde in bezug auf die menschliche Sündhaftigkeit (von Gott gesagt)‹; Wortbildungen:
gnädelichkeit
Belegblock:
ich wil gedenken an dy irbarmunge des herren, [...] und umme dy michil czal der gutir des husis Israhel, daz er in gegeben hat nach syner genedelichkeit
[
gnadFroschauer
1530: ;
erbarmungWormser Proph.
1527: ]
und nach der menige sinir barmherzikeit. [...] in sinir liebe und in sinir genedelichkeit hat er sie irlost. Ich hoffen sij
[Gottes Gnade]
soele mir noch zo staden | Staen ind geneetlich mich beraden. Wylt, lyeff heer, yrer sunden genetlych nu vergessen!
Dirr verschmaͤcht, herr, man ich dich. | Erbarm dich gnaͤdlich úber mich!
Schmitt, Ordo rerum
66, 11
.2.
›mit Gottes Gnade und Barmherzigkeit erfüllt; durch Gottes Barmherzigkeit erlangt; von Gott aus Barmherzigkeit erteilt‹; Belegblock:
Disvͥ gnedlichvͥ minne ist vngelich dien vor gescribenen an vil dingen.
Ebd.
96, 13
: Einhein minne, weder naturlich old gewunnen, mag volbringen den menschen an genedlich minne.
Ebd.
110, 6
: Der erst staffel der genedelichen minne ist gemein allen gottes frvͥnden.
Aber verstat man die gnade, alse si der wille gottis selber ist, etwaz gnedelich machende oder begabende.
Belegblock:
bidden wir, u. g. sulchs, und dat ouch linwirken und parger zo slain gein ampt belangt, betrachten willen und also gnaitlich vergunnen.
5.
›maßvoll, angemessen, behutsam‹.