gnadenvol,
Adj.
1.
›durch besondere Gnadengaben Gottes unter den Menschen ausgezeichnet (bezogen auf Maria)‹;
offen zu 2; zu  5.

Belegblock:

Spechtler, Mönch v. Salzb.
8, 3
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Got grüeß dich, mueter unsers herren, | vas auserwelter / eeren, | vas von himmel gnadenvol, | in der ewikait getichtet, | schon erworben und gerichtet | von der hant der weishait vol.
2.
›heilsbringend, Gottes Gnade bringend, die Liebe und den Schutz Gottes vermittelnd (von der Trinität, Maria und Heiligen gesagt)‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
, , .

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
7535
(
ohess.
,
1501ff.
):
Marien sone ameil: | den han mir leider vorlorn | von der boeßen Judden zorn! | wir wisßen nit, wo mirn finden soln, | unßern hern und meister gnadenfoll!
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
220
(
schwäb.
,
1455
):
Wer nampt dich
[Maria]
gnaden vol? | Der engel Gabriel.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
[einen Him͂lischen Helden] durch dessen Gnaden⸗volle Gegenwart sie nicht Schaden / sondern Schatten zu geniessen haben.
Ders., Deo Gratias :
hab Dank / O Lieb⸗volle / O Lob⸗volle / O Trost⸗volle / O Gnaden⸗volle / O Schutz⸗volle [...] Allerheiligste Dreyfaltigkeit.
3.
›gnädig, erbarmend, barmherzig‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Klein, Oswald
109, 5
(
oobd.
,
1433
):
Gnadenvol an uns beginne, | wo sich rüfft gelöblich stimme | trön der himel kaiserinne.