glän,
glen,
die
;
-en/-en
;
Kontraktion von
mhd.
glævîne, glevine
›Lanze‹
(; );
s. auch .
– Gewisse Beleghäufung in berichtenden Texten.
1.
›Waffe, Stoß-, Wurfwaffe‹; speziell: am ehesten ›Lanze‹; auch: ›Spieß‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
die g. biegen / brechen / halten, enzwei stechen, jm. die / eine g. nachfüren / schaffen, eine g. gegen jn. zucken
;
die g
. (Subj.)
ganz (sein)
;
das blat gleich einer glenen spiz sein
;
mit der glenen schiessen, einen hund erstechen, jn. nieder stechen, zu jm. reiten, jn. mit glenen
[wohin]
schicken, ein reiten mit glenen rennen, einander mit glenen abrennen
;
die gebrochene / lange / scharpfe g
.;
das eisen der glenen, einer glenen lang
.
Wortbildungen:
glenenmächer
(a. 1509/10),
gläner
›Lanzenreiter‹ (a. 1439f.).

Belegblock:

Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1578
):
so weit man mit einem pferd reiten und einer glehn [...] schießen kan.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
170, 20
(
rhfrk.
,
um 1435
):
O(t)ger sweyg vnd bouge sin glene, vnd stach yr eynen dar nider.
J. W. von Cube. Hortus
117, 5
(
Mainz
1485
):
der baum hait bletter die sint spitz glich einer glenen.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Schafft mir roß, harnisch, schilt und glennen | zum thurnieren.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 22, 16
(
Straßb.
um 1515
):
Ein glen vñ hãdbüchs armbrost vñ winde͂ | Vnd ander geschoß.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1402
):
man schatzte, er [sterne] were einer halben glenen lang.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
das es so úbel gieng und die herren mit iren glaͤnen und spießen allwegen die vordresten nider stauchent.
Maaler (
Zürich
1561
):
Glaͤn [das] spieß. Lancea, Hasta, Framea.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
marggraf Albrecht von Prandenburg der tett ain gegenreiten mit scharpfen glänen mit herrn Hansen.
Panzer, Seifrid Füetrers
276, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Zwo starck vnnd scharffe glenen | dy hellden vndernumen.
Tiemann, a. a. O.
119, 21
;
141, 12
;
141, 20
;
v. Keller, Amadis ; ;
Bobertag, Eulensp. ;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Bachmann, Morgant ;
Panzer, a. a. O.
22, 3
;
59, 5
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 51
f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Lanzenreiter‹; möglicherweise auch ›Gruppe von Lanzenreitern‹.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1358
):
sullen wir unserem herren [...] dienen getruwelichen mit zehen glên wol gerieden und erzuget.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
156, 3
(
rhfrk.
,
um 1435
):
der wolde zu dem konnige ryden wol mit zwey hundert glenen.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1522
):
Schicktent die von Basel mit im 10 gleͣnen, under welchen was herr Bernhart [...] ritter mit 2 glenen houptman.
Ebd. (
alem.
,
1515
):
und solt der hertzog [...] im 20 glenen halten.
Bächtold, N. Manuel. Papst
85, 1447
(
Zürich
1525
):
Wend ir uns besoldung gen, | So hab ich fierhundert glen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dem orden 100 glaͤnen, und daneben ire fruͤnd wol adpunctuiert.