glufe,
s.
1
die
;
zur Wortgeschichte und etymologischen Einordnung s. f.;
f., s. auch
1
.
1.
›Stecknadel (oder ein vergleichbares Kleingerät)‹; auch Tendenz zu: ›ein wenig‹.
Phraseme:
nicht einen glufenspiz verdienen
›sich nicht im geringsten verdient machen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
,  2, , .
Syntagmen:
eine g. in etw. stecken / stossen; etw.
(z. B.
eine ader
)
mit einer g. aufstechen, ein kind mit glufen stechen, etw. mit einer g. aneinander heften, um glufen spielen
.
Wortbildungen
glufenknopf
›Stecknadelkopf‹ (dazu Synt.:
eines glufenknopfes gros
›ein Körnchen, sehr wenig‹; a. 1594),
glufenspiz
(s. obiges Phrasem; a. 1568),
glufenstat
Übername der Stadt Nantua wegen der dort erfolgenden Herstellung von Kleingeräten (16. Jh.).

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
225, 31
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Steck in ein ide kugel
[weiter oben:
Fuchskugel
]
ein nadel oder gluffen und stoß sie nach einander darein.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Glufe / oder gufe. Acicula.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
müeste auch die wirdige muetter priorin mit einer guet iar schankung versehn sein, welches bisweilen nur babirine bildlin waren oder gluffen.
Chron. Augsb. Anm. 6 (
schwäb.
,
1490
/
1500
):
da martterten die juden das kind und stachen es mit glunffen und rissen es mit zangen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
befliss er sich, wo es ihe sein konte, mit den junkfrawen und megten zu spilen umb gluffen. Denen stall er dann zu mehrmaln die gluffen.
Ebd. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der heftet dem gueten priester die alb und das lang badhembt mit ainer gluffen an ainandern.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gluf / Glufen / Stechnadel / stefftnadel / ein zart Naͤdele / zum hefften dienlich / so die naͤhern brauchen / vnd etwas darmit anhefften / acicula, spina.
Deinhardt, Ross Artzney
38
(
oobd.
,
1598
):
Vnder irer [taube] flügln findestu ain ader, Die stich auf mit ainer nadl oder glufen.
2.
›Spange, Fibel‹.
Bedeutungsverwandte:
,
1
, , , , ; vgl.  4.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
l jr
(
Nürnb.
1482
):
Glufe gufe heftlein spendel furspang. spinter spintrum.
Brack (
Basel
1483
):
Spinter. ein vorspang. od’ ein gluff.
Hulsius G iijf.
3.
›Klippe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Schmidt, Hist. Wb. Elsaß (a. 
1515
).