gliz,
der
,
1
glitze,
die
sowie
der
, beide Bildungen bei Apokope und Unerkennbarkeit des Genus nicht unterscheidbar.
1.
›Glanz, das Glänzen (z. B. von Waffen), das Strahlen, Leuchten (mehrfach: der Sonne); das Glühen‹; auch in poetischer Ütr.;
vgl.  1.
Älteres und mittleres Frnhd.; nahezu ausschließlich obd.; Verstexte.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1,  1,  1, (
der
2,  5.
Wortbildungen:
gliz
(Adj.).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Splendor. Scheyn glantz glitz glast strohl clarheit.
Pyritz, Minneburg
2262
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Der virde stam der heißet | Scharpfes verstentnizze | Uff din [Mynne] gemyntes glizze
(Form und genaue Bedeutung unsicher, wohl: ›strahlende Liebe‹).
Gille u. a., M. Beheim
298, 39
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
frume du [Fron gaist] nu schir | dein hiez glicz brunstig dünstig feüre.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
von golde ein strîmel, diu brach | von obnen ab unz in den spiz, | und gâben dar ûz liehten gliz | von zobel rîcher rôsen drî.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Der spiegel glitz was worden fal.
Ob di sunne mit ir glitz | Di fruht wolt mit ir grozzn hitz | Verprenn, daz wert des monn chelt.
Niewöhner, Teichner
464, 110
(Hs. ˹
moobd.
,
1370
/
80
˺):
also drat man sicht die glitz, | da wirt rauch und hitz enphunden | mit enander zuͦ ainen stunden.
Klein, Oswald
104, 20
(
oobd.
,
1429
):
der sunn verlos von seim geschrai | zu Hauenstain den glitz.
Pyritz, a. a. O.
3382
;
Gille u. a., a. a. O.
452, 61
;
Niewöhner, a. a. O.
155, 119
;
Klein, a. a. O.
32, 30
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
322, 7
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
steht mit gen. explicativus für den Inhalt des Genitivausdrucks.
Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Wi er daz gut besicze | Vor ungeluckes glicze.
Gille u. a., M. Beheim
447, 70
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
daz merken wir pei Luciver. | der siczet in der helle hicze | und in des feures glicze.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Alle mine witze | Waren in jamers glitze | Komen.
Klein, Oswald
27, 78
(
oobd.
,
1420
/
21
):
unser grosse missetat, | die wir tëglich begen durch sünden glitze.
3.
›Glatze, Kahlkopf‹; als Ütr. zu 1 motivierbar; vgl. die diesbezügliche Diskussion im .
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, , , , ,  6.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1636
):
Der kahle Sandhauf‘ hier, der auch den dürren Reisern | nicht halbe Nahrung gibt, der seine Glitz‘ entblößt, | Latona, hoch für dir
[ütr.: ›kahler, heller Bergscheitel‹?].
Opitz. Poeterey
10, 33
(
Breslau
1624
):
ebener massen wie Julius Cesar seine kahle glitze / sie jhre vnwissenheit vnter dem Lorberkrantze verdecken.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Kale glitze / hat eine spitze.