gliz,
der
,1
glitze, die
der
, beide Bildungen bei Apokope und Unerkennbarkeit des Genus nicht unterscheidbar.1.
›Glanz, das Glänzen (z. B. von Waffen), das Strahlen, Leuchten (mehrfach: der Sonne); das Glühen‹; auch in poetischer Ütr.; Älteres und mittleres Frnhd.; nahezu ausschließlich obd.; Verstexte.
Wortbildungen:
gliz
Belegblock:
Der virde stam der heißet | Scharpfes verstentnizze | Uff din [Mynne] gemyntes glizze
(Form und genaue Bedeutung unsicher, wohl: ›strahlende Liebe‹).
frume du [Fron gaist] nu schir | dein hiez glicz brunstig dünstig feüre.
von golde ein strîmel, diu brach | von obnen ab unz in den spiz, | und gâben dar ûz liehten gliz | von zobel rîcher rôsen drî.
Ob di sunne mit ir glitz | Di fruht wolt mit ir grozzn hitz | Verprenn, daz wert des monn chelt.
also drat man sicht die glitz, | da wirt rauch und hitz enphunden | mit enander zuͦ ainen stunden.
der sunn verlos von seim geschrai | zu Hauenstain den glitz.
2.
steht mit gen. explicativus für den Inhalt des Genitivausdrucks.Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte.
Belegblock:
Wi er daz gut besicze | Vor ungeluckes glicze.
daz merken wir pei Luciver. | der siczet in der helle hicze | und in des feures glicze.
Alle mine witze | Waren in jamers glitze | Komen.
unser grosse missetat, | die wir tëglich begen durch sünden glitze.
3.
›Glatze, Kahlkopf‹; als Ütr. zu 1 motivierbar; vgl. die diesbezügliche Diskussion im .Belegblock:
Der kahle Sandhauf‘ hier, der auch den dürren Reisern | nicht halbe Nahrung gibt, der seine Glitz‘ entblößt, | Latona, hoch für dir
[ütr.: ›kahler, heller Bergscheitel‹?].
ebener massen wie Julius Cesar seine kahle glitze / sie jhre vnwissenheit vnter dem Lorberkrantze verdecken.