gliedmas,
gliedmasse,
das
die
Genusangabe so weit unsicher,
wie Apokope angenommen wird; vielfach Pl.: -mas, -masse, -massen
.1.
›Glied des Körpers generell‹; meist Bezug auf die Extremitäten, vereinzelt entsprechend glied
1; 2 und 3 auch auf innere Organe sowie auf Augen, Ohren, Geschlechtsteile sowie auf Gelenke.Syntagmen:
js. g. beschreiben, j. alle g. mit sich bringen, die g. zum waffen begeben, jm. die gliedmassen zerbrechen
; js. g. schön sein, im leibe bewegt werden, ein g. keine stärke haben
; jn. an den gliedmassen quälen, jm. etw
. (Subj., z. B. ein nagel
) durch die g. waten, in den gliedmassen wol beschaffen sein
; die gliedmasse der schenkel
; innerliche / mänliche gliedmasse
; das wolmügen aller g., die länge der g
.; das leiden an den gliedmassen
.Belegblock:
finger, hand, fuß, oren odder auge oder sonst eyn gelidmas.
[hexen, die] die kind ynn der wigen marttern, die ehlich gliedmaß betzeubern.
Darnach Erzelet Ehr auch seyn Eusserlich Leiden an seynem Leibe vnd allen glidmassen.
wie Jsmael von seinen Eltern alle glidmassßen mit sich bracht, vnnd fehlete an keinem.
ein christ [...] hat [...] sein glidmaiss zum waffen der gerechtigkeit begeben.
Wie waren doch den Augen mein | Sein Gliedmaß sauber / schoͤn vnd fein.
Den sÿ alle gleich an alle ÿren glidemassen swerlich geqwelt worden.
ein Bild von Ertz gegossen / daß [...] hatte doch maͤnliche Gliedmas.
Du hast auch tzu hertzen genomen daß alle andere konste one die kunst der rechung [...] vnuolkummen vnd alß an yren glidmassen verschnitten werden.
wird sein Hertz / vnd alle seine jnnerliche gliedmasse im Leibe beweget.
Do an dem creucz kron, nagel, sper | Ym so frefflich durch sein gelidmas wut.
Dÿ leng der glidmas würt durch den weg mit ein ander fergleichlich erlengt oder ferkürtzt.
2.
›funktionales Glied, handelndes Organ eines hauptes
entsprechend dem biblischen Haupt-Glied-Gedanken; Mitglied eines Verwaltungsorgans‹; Syntagmen:
haupt und g. ein leichnam sein
; das g. Christi, des fleisches, die gliedmasse des rates, der kirche
; das christliche / lebendige / schwachgläubige g
.Belegblock:
Der fuͤrst dißer welt ist der teuͤfel mit seinen glidmassen, welch seint alle ungleuͦbigen.
HJe aus sihestu, das auch schwachgleubige gliedmas Christi sind vnd seines ewigen Reichs erben.
Die Gliedmas
[
gleichFroschauer
1530: ]
seines [Leviathan] fleisches hangen an einander. diz houbit und dise gelidimese sint ein lichame.
rathsmeister Hans Klugen, Claus von Jhene den kemmerer und Heine Brackstedt den weinmeister, itzundt gledemasse des raths.
eine Gemeinschafft der Heiligen / das sind die lieben Christen / die sich als lebendige Gliedmass der Kirchen / bey reiner Lere [...] zusammen halten.