gleichung,
die
.
1.
›Gleichheit, Ähnlichkeit e. S./P. mit einer anderen‹; vgl.
1
 1,
1
(Adj.) 137; s. die Übersetzungsvorschläge zu den Belegen.

Belegblock:

Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
231, 29
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
dekein getat dü triffet für die glichunge
[›Gleichheit‹]
des beginnes der getat.
Ebd.
337, 2
:
also vil alse die volkomenheit von got gegeben werdent den dingen nach iren glichungen
[›Art, Rang, proportio‹],
daz behöret zuo der gerehtikeit.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb daz si [imaginaria, pilderinne] aller bekantleicher ding pild und geleichung
[›Ebenbild‹] in sich samnet.
Voc. Ex quo P
145
; S
657
.
2.
›Vergleichsmöglichkeit; Vergleich‹;
vgl.
1
(Adj.) 3,
1
 4.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. (
osächs.
,
1343
):
in der zcênden regulen ir îclîches eigene spruche alleine sin bescriben, sô mac bî dem kein glîchunge sîn daz alleine ist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Dem getrewen freunt ist kein gleichung
[Var. 1475
2
–1518:
gleychnuß
;
Froschauer
1530 /
Eck
1537:
nichts zuͦuergleichen
;
Luther
1545, Sir. 6, 15:
mit keinem geld noch gut zubezalen
] (Beleg auch zu 1 stellbar).
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Straßb.
1522
):
botz lung! ei wol ein hüpsche gleichung ist das!
3.
›Gleichheit, Analogie zwischen Gott und dem religiösen Menschen bzw. der menschlichen Seele (teils in Entsprechung zu der Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen gedacht), Gleichheit zwischen der menschlichen Seele und den Dingen‹; speziell: ›Ähnlichkeitsbezug zwischen Adam und Maria‹;
vgl.
1
(Adj.) 15,
1
 58.
Älteres und mittleres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
(s. die Differenzierung im Beleg
Morgan
), I, 4, vgl.  6.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
und sol der mensche in im tragen in einer volkomenen glîchunge, [...], alliu sîniu [Kristi] werk.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1403
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
daz si [sele] im [got] / wirt also gelich, | daz deu selbe gelichunge | hier wirt ain ainung | [...] | als in ir slaht und in ir lai | got der vater und got sein kint | ain got von natur sint.
Gille u. a., M. Beheim
299, 9
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
A dams stams zeichnung gleichung piste [Maria] | Und A bra hames sames fruchte.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
413, 17
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
so mag dez menschen dekein gerehtikeit zuo got (sin) nach ebenglicheit, sunder nach etlicher glichung, in dem unde daz ietweders wirket nach siner wis.
Ruh, Bonaventura
338, 9
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
Ze komen zuͦ erleuchtung vnd glantz der warhait, zu dem man kumpt durch nach volgen Cristo vnserm herren, sind die nachgeschriben: verguͦnst der vernunfft, mitliden im willen, wuͦndrung in ansechen, vbergang in andachtt, inwiklung in glichung, vmbfachung des kreutzes, vnd also volget ansechung vnd erkantnuͦß der warhait.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
195
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
Die sel ist aller sach ein geleichung, also wenn sy ist da zü genaturt, das sy enphaͤcht aller sach gleichung in irr verstantnüsse.