gleichmässig,
Adj.
1.
›gleich, identisch, ähnlich, entsprechend, einerlei, gleichartig, ebensolch‹; jeweils in allgemeinem Sinne; z. B. von Sachverhalten, Handlungen, Relationen, Materialien u. ä. gesagt;
vgl.
1
(Adj.) 12.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,
1
, (Adj.),
1
(Adj.) 1, ,  1.
Wortbildungen
gleichmässigkeit
1 (dazu bdv.:  1,  1).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
¶ Conforme. Gleichmessig gleichfoͤrmig gleichbertig ¶ aehnlich gleich gemäß gezem.
Köbler, Ref. Franckenfort
47, 1
(
Mainz
1509
):
So aber zwey elüt in gleichmessigem fall farende habe bey einander erobern würden / vnd das erst sterbende den halben teil by seinem leptagen nit verschafft hette / so sol solche farende hab den letstlebende͂ / [...] zuͦsten.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
so sollen bede, der inner und ewsser rate ain newbestimpte, geleychmessige aidspflicht tun.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
22
(
Nürnb.
1517
):
Aus gleichmesiger notturft ist auch Christus für die sünder gemartert.
Ebd.
103
:
Also wirdet vergleicht das entlich mit dem unentlichen, das erschaffen mit dem unerschaffen, und wirdet itzo nit ein gleichmesigs, sunder ein vil ubermesigs widergeben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gleychmaͤssigkeit (die) Gleychfoͤrmigkeit / Waͤsenliche abmaͤssung oder proportiõ. Symmetria.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gleichmaͤssigkeit / artige zusam͂enfügung der Glider.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1057
(
oobd.
,
1607
/
11
):
2 runde gemodelte scheiben wie marzipan, welche auch von gleichmessigem zeug.
Ebd.
358
;
Voc. Teut.-Lat.
l jv
;
l ijr
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
›e. P. ranggleich, ebenbürtig, einer Gruppe gleichwertig‹; vgl.
1
(Adj.) 2a.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.).

Belegblock:

Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 13, 25
(
Coburg
1634
):
Daher ist Alexander ohne eintzigen gleichmessigen Helden so beruͤhmet worden / das [...].
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
werden sie denselben lang erkandten erbern geschlechten nit gleichmessig genant noch geachtet.
3.
›einer Vorgabe entsprechend, mit einer bestehenden Regel übereinstimmend, so, wie es die Regel, Instanz sagt‹;
vgl.
1
(Adj.) 5.
Wortbildungen:
gleichmässe
.

Belegblock:

Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1605
):
dz ... in allen unseren kilchen das brottbrechen im herren nachtmal solle gehalten [...] werden, alles unserem in truck ußgangnem agentbüchli glychmäßig.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
er künt bei im selbs wol ermessen, das ir begern dem rechten gleichmäs wär.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1594
):
In beeden hofmarchen soll man sich der maß, elln und gewicht dem lantgericht gleichmäßig halten.
4.
›mit einer bestimmten Gruppe sympathisierend‹.

Belegblock:

Goldammer, Paracelsus
2, 423, 6
(
1532
/
4
):
darmit ir mich aber nit parteiisch halten oder einicherlei secten, [...], gleichmäßig oder anhängig zu sein vermeinten, will ich [...].
5.
›angemessen, ausgewogen, wie recht und billig‹;
vgl.
1
(Adj.) 7.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, , ,  8,  2,  2,
1
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Sonder darnach trachtet, wie [...] jederman gleich messiges recht verschaffet werd.
fride unnd gleichmessiges Recht schaffen, [...], das kan nit yeder
(im Unterschied zum
Fuͤß waschen
).
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 6, 19
([
Leipzig
1521
]):
Beger darauff widerumb ouch eins von dyr / namlich das du dich an diser gleychmessigen erbietung setigen lassest.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
ein jede oberkeit [...] soll, sollicher gerichtskosten vnd Atzung halb, zimbliche vnd gleichmessige ordenung machen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
und sie die statt Rotenburg gleychmessig auch bey aim sölichen vertrag bleyben wöllten lassen.
Köbler, Ref. Franckenfort
95, 7
;
Baumann, a. a. O. ;
6.
s.
1
(Adj.) 13.