glaublich,
gläublich,
Adj.;
umgelautete Form etwas seltener.2.
›glaubhaft, faßbar, zu glauben, zu vermuten; wahrscheinlich, denkbar; zu erwarten, anzunehmen‹; Syntagmen:
etw. (gar / wol / nicht) g. sein, jm. / niemandem etw. g. sein, etw. g. sein / scheinen, das [...], etw. g. lauten, g. von etw
. (z. B. von der vipern
) reden, g. schreiben, das [...], g. berichten, wie [...]
.Belegblock:
Wenn [...] aus Wolcken wasser wuͤrde und regnete, das were gleublicher
(als aus einem
Fels).
wære ez begrîfelich und wære ez glouplich, sô enwære ez niht reht.
Nû hât gedunket etlîche liute und schînet gar gelouplich, daz bluome und kerne der sælicheit lige in bekantnisse.
Geleufflych ist, dat tsij [Nuysser] verdroet, | Want sy lieden dayr groysse noet.
Ob er [Simeon] nun (wie es wol glaublich ist) die Mutter zuuor gefraget hab / wie das kindlein heysse.
die her in recht geratent, das enist nút gloͤiplich das si iemer von Gotte múgen gevallen.
Ob aber soͤlichs, das doch niemand geloͤuplich, unvervenklich geachtet wurd, so [...].
Gloͤublich (das) Wol on zenemmen. Probabilis. Credibilis. Nit Gloͤublich / vngereim͂t. Fidei absonum. [...]. Das ist nit Gloͤublich / das ist dem glaube͂ zuͦ wider / oder es ist nit zeglauben. Illud abhorret à fide. [...]. Es ist der warheit nit gleych / oder es ist nit Gloͤublich das er ein soͤlich laster solt begangen haben.
Belegblock:
so hat mir min gesel Cons Gengenbach angezeigt, [...], das man den geleublichen burgern plach zu burgen, was sei vur win ufforten.
Sie hatten einen seir gloublichen, habseligen schiffman uff der Maessen dahin bewegt, das [...].
ein landknecht; der soll sein warhaftig und glauplich, woe man ine hinschickt, das glaub bey ime befunden werde.
4.
›verläßlich, überzeugend, sicher, wahr; authentisch, rechtsgültig (von Texten und Sachverhalten gesagt, die soziale Beziehungen betreffen)‹; Syntagmen:
der eid, das gesicht g. sein
; jn. g. sehen, jm. etw. g. benennen / berichten / fürbringen, etw. g. zu jm. bringen, jm. g. sagen
[+ Hauptsatz im Konj.]; der glaubliche brief / beweis / bericht / schein
›Augenschein‹, die glaubliche abschrift / anzeige / botschaft / historie / kundschaft / rede / zusage / urkunde, das glaubliche vidimus / zusagen / wissen
.Belegblock:
Darnach furderte der herre legatus eyne gelobliche abschrifft von dem bunde im Latein und ouch im Deutschen.
Er saget jnen auch ein Gesicht / das gleublich war / das er gesehen hatte.
er sagt / er glaube was jhm entweder durch Canonische Scribenten / oder glaublichen Beweiß wirdt beybracht.
dz der Cleger des Antwurters hantschrifft / oder andere glaubliche brieff für sein clag jn recht legt.
Ebd.
97, 20
: damit der begerenden parthyen glaublich abschrifft solichs fürbrengens gegeben [...] werde.
vnd kem der recht herr deßselbe͂ guͦts / der bewysen / od’ sunst glouplich anzoͤg thuͦn moͤcht / das [...].
das uns unser getruw lieb burgermeister [...] durch glöplichen schin haben furbringen laußen, das [...].
ich [Magtalena] sött v̈ch sagen, | ir wurden inn [Jesum] in kurtzen tagen | in galilea gloublich gsen.
wir hätten dann glablich zuͦsagen und wissen, das er uns [...] unbekumbert unnd unverhindert lassen [...] wöllte.