glükseligkeit,
die
;
-Ø/–
.
1.
›glückliche äußere Umstände, günstige Daseinsverhältnisse; Glücksgefühl, Zufriedenheit (des Menschen, der dieser Umstände teilhaftig ist)‹; auch mit negativer Wertung gebraucht: ›einer religiösen Lebensführung abträgliche Umstände‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte
(zum Sachfeld gehörig):  14,  2, , ,  1,  4, (
das
2, , , , .
Syntagmen:
die g. begeren / besitzen
;
die g
. (Subj.)
das gemüt erfreuen, wollust
›Zufriedenheit‹
erwecken, jm. schaden
;
vol der g
. [wo]
ruhen
;
seine zeit in g. verzeren, got in g. lieb haben, in g. dem eigenen willen nachfolgen
;
die g. der welt
;
die menschliche g
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fortuna lauta. Ebenthewer heyl wolstand geluͤck gluͤckseligkeit gerathwol wolfart wolmacht.
Luther, WA (
1522
):
ßo sollen wir got bytten [...], die gluckselickeyt der welt zuverachten.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
66, 16
(
Hamburg
1646
):
daß er einer anderen waͤre zu teil worden / fol aller gluͤkseligkeit in ihrem schoße ruhete.
Opitz. Poeterey
55, 14
(
Breslau
1624
):
Diese gluͤckseligkeit erwecket bey auffrichtigen gemuͤttern solche wollust / das Demosthenes sagete / es sey jhm nichts angenemers / als wenn [...] einer den andern einbliesse: Das ist Demosthenes.
Langen, Myst. Leben
161, 13
(
nobd.
,
1463
):
dy gotlich lieb, da durch wir got lieb / haben sullen vber alle ding in geluckselikait vnd in widerwer/tigkait.
Ebd.
162, 9
:
Der aber seinen aygen willen / nochvolgt in geluckselikait / vnd in widerwertigkait, der / ist aynig mit dem teufel.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Die dorn hecken, an den | Vill weiß und roter rosen sten | [...] | Bedewt, wie groß die freide sey | Und all gluckselikeyt | Die des menschen gemut erfreyt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
[er] hat die überigen zeit seins lebens in gueter gesundthait und gelückselligkait verzeret.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
sein [Augustus] glücksäligkait hat das g’main volk nachmals mit grossem geschrai [...] gewünscht.
Bauer, Imitatio Haller
66, 20
(
tir.
,
1466
):
[man] sol nicht pegeren die gelükchsellikhait der welt.
Roloff, Brant. Tsp.
2149
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›Zugehörigkeit zu einem ideologischen Sinnzusammenhang; Aufgehobenheit in einer religiös begründeten Ordnung‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Turmair (
Nürnb.
1541
):
es
[die Namengebung]
hat allweg ein heimlichen sinn und bedeutnus der art, weis und glucksêligkeit auf im tragen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
126, 27
(
tir.
,
1464
):
Verleich mir [...] gesunthait vnd gelükchsellikhait vnd fristung meines lebens.
3.
›Erfolg, Gelingen‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Wir haben vonnoͤten eines Keysers / dessen Eifer in der Religion, Dapferkeit im Kriegen / Ehr-ansehen in Geschaͤfften / Klugheit im Rahtschlagen / und Gluͤckseeligkeit in Vollziehung derselben / [...] beruͤhmt sey.
Brandstetter, Wigoleis
193, 9
(
Augsb.
1493
):
ein rad von gold [...] gieng stetigklich vmb Diß werck wz gemachet durch einen priester zuo einem zeichen daz den herren diß landes nye misselungen sunder allezeit in gelücksaeligkeit gelebt het.
4.
›verdientes Glück‹;
vgl.  5.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
also syn vnser alderen [...] geuallen van dem hoghen in dat nidder [...]. van der geluckselicheyt tzo der pijnlicheit.
Heydn. maister
38r, 23
(
Augsb.
1490
):
das beÿ der tugend stand aller guͦtheÿt anfang vnnd genczlicher gelücksaͤlikeit.