glükselig,
Adj.;
vgl. das Bedeutungsfeld von , , .
1.
›glücklich, vom Glück begünstigt (von Personen); den Wünschen entsprechend (z. B. von einem Neuen Jahr)‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, , .
Gegensätze:
 1.
Syntagmen:
j. g. werden / sein
;
ein regiment g. bis [...] wären, sich g. schätzen, jn. g. halten
;
es steht g. um jn
.;
der glükselige vater, das glükselige jar
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fortunatus. Gluͤcksam gluͤckhafft gluͤckselig wolfarig.
Luther, WA (
1525
):
dieweyl der [Jojada] lebete, war es alles gluͤckselig und ging wol zu.
Ebd. (
1593
):
das die gottlosen so gluckselig in der welt sein, haben die konigreich [...].
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer Reichthumb vnd ein guten loͤblichen Namen hat / der ist gluͤckselig.
Voc. Teut.-Lat.
l ijv
(
Nürnb.
1482
):
Gluckseliger. obminosus. i. plenus fortune.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Uber das / pranget dieser gluͤckseelige Vatter / mit sechs [...] uͤbertrefflichen Toͤchtern.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 2, 3
;
Behrend, Spangenb. Anbindbr. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 180
;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›glücksverheißend; heilbringend‹;
vgl.  124.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1524
):
willtu auff ungewis zukunfftig ungluͤk meyn [Christus] gewis gluͤckselig gepott ubertretten?
Beckers, Bauernpr.
55, 20
(
Köln
1515
/
18
):
Wañ idt auer schoin is / so is idt geluck selich vñ guden kauff der bottern.
3.
›heilsgeschichtlich begnadet, bevorzugt; glückselig, glücklich im Gefühl besonderer heilsgeschichtlicher Auszeichnung‹;
vgl.  23.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.) 3,  3,  1,  4,  1,  4.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
ich [Rahel] bin ynn der schmach gelegen, nu aber bin ich auch gluͤckselig.
Ebd. (
1534
):
wir Christen solten uns ja frewen, das wir so gluckselig seien.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Sih was fuͤr Frewd mein JEsulein, | Außgossen hat auff Erden, | Gluͤckselig muß sie werden.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
daß wir Christen zu ietzigen Zeiten / vnd sonders die Augspurger vil gluͤckseeliger seynd als jene / dann obwolen selbige gluͤckseelig zuachten / weil sie Christum [...] vnder ihnen Persoͤhnlich gehabt / ist solches [...].
4.
›glücklich, erfolgreich, erfolgsgewohnt; sicher, wohlbehalten‹; auch: ›geschickt‹;
vgl.  6.
Bedeutungsverwandte:
1
 5,  2, ; vgl.  6.
Syntagmen:
j. g
. (z. B.
im streite
)
sein
;
g
. [wo]
ankommen, ein reich regieren, der wind g. lüften
›wehen‹;
es geht jm. g
.;
der glükselige könig, die glükselige schlacht / zeit
.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
Herodes was außwendig ain mechtiger künig, glückselig in dem streyt.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 39, 2
(
Wittenb.
1545
):
der HERR war mit Joseph / das er ein glückseliger
[
Eck
1537:
glücklich
]
Man ward.
Ebd.
2. Chr. 7, 11
:
Also volendet Salomo [...] alles was in sein hertz komen war zu machen im hause des HERRN [...] glückseliglich.
Ebd.
2. Makk. 15, 9
:
[er, Macabeus] erinneret sie der glückseligen Schlachten / die sie vor gethan hatten.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
want he geluckselig was in allen sachen di he anegreif.
Knape, Messerschmidt. Bris.
27, 32
(
Frankf./M.
1559
):
So denn die beyden Hertzogen [...] gluͤckselig zu Genua ankomen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Her [keyser] was sust wise gnug zu ritterschafft unnd glugselig in den striten.
Memminger Chron. Vorr. (
Ulm
1660
):
glückselig ist der / den frembder Schaden witzig machet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Der dritt krieg spot schad und schand, den die Teutschen dem mächtigisten glücksäligisten kaiser Augusto [...] zuefüegten.
Knape, a. a. O.
22, 117
;
Moscouia
C 1v, 17
;
Dietz, Wb. Luther f.;
5.
›auf Grund der Beachtung anerkannter Regeln vom Glück begünstigt, verdientermaßen glücklich‹;
vgl.  7.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Spr. 3, 21
(
Wittenb.
1545
):
Las sie [Weisheit] nicht von deinen augen weichen / So wirstu glückselig vnd klug werden.
Gerhard, Hist. alde e
5378
(
omd.
,
um 1340
):
Daz denselben tempel brach | Pompeius, und nach der vart | Er ni geluckeselig wart.