glükhaft,
glükhaftig,
Adj.;
beide Bildungen mit ungefähr gleicher Häufigkeit; alle Syntagmen und Wortbildungen auf
-haft
normalisiert; vgl. das Bedeutungsfeld von ,  1,  1.
1.
›glücklich, vom Glück und Schicksal begünstigt, unbeschwert, gut‹; eher vom Gefühlszustand und der Begünstigung von Personen als von Sachen gesagt;
vgl.  1.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Literatur‘.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, , .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j. g. sein
(mehrfach);
den glükhaften
(subst.)
neiden
;
der glükhafte man, die glükhafte stat / zeit, das glükhafte jar / wesen
(e. P.).
Wortbildungen:
glükhaften
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fortunatus. Gluͤcksam gluͤckhafft gluͤckselig wolfarig.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Niemand ist vngluͤckhaffter / als der stets gluͤckhafftig ist.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1635
):
Seid frisch am Geist’ und auch am Leibe, | seid glückhaft allzeit.
Opitz. Poeterey
55, 25
(
Breslau
1624
):
ich schewe mich nicht den zuestand der Poeten vnd jhr gluͤckhafftes wesen mit dem vnruhigen [...] leben der Redner zue vergleichen.
Voc. Teut.-Lat.
k vijr
(
Nürnb.
1482
):
Geluckhafften. geluckhafftmachen. fortunatu͂ fac‘.
Ebd.
k vijv
:
Geluckhafftiger. voller gelucks. [...] fortunatus.
Ebd.
l iiv
:
Gluckhafftiger. tropicus. [...] fortunatus
(hierher?).
Sachs (
Nürnb.
1549
):
Ich glaub, das kein glückhaffter mann | Auff erd sey, der mir gleichen kan.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
geluͤkhafften nydet sie [gerechtikeyt] nit, | Got zu dienen ir sit plit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein reyche Glückhaffte statt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
erbüt ich mich gegen e. h. wie ain undertheniger, williger capplan, welche der almechtig got mit gesunder, frölicher, glickhaffter, lanckwiriger zeit auffenthalten wel.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
du wert glükhafft es gieng doch gantz nach deinem willen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Der vogel bedäut uns die läut, die in glückhaftiger zeit træg sint.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
439, 5532
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 61
;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Behrend, Spangenb. Anbindbr. ;
Warnock, Pred. Paulis
12, 152
;
Heydn. maister
17v, 3
;
Wedler, W. Burley. Liber
19r
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. ,  2.
2.
›glückbringend, glückverheißend‹;
vgl.  124.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
235, 45
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wer glaubt an tages czeite, | Das aine fur dy andern pey | dem menschen glukhafftiger sey.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
das der goͤtlich nam Jesus, [...], daz der gelúckhaftig nam so tief in úwer herz ist gesenket, daz [...].
Plant u. a., Main. Naturl. 294vc,
23
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Jvpiter vn̄ venu
s
sint geluckehaft. Saturnus vn̄ Mars vbil.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
SEVERINA AVG. VENVS FELIX. Severina, römische kaiserin, die glückhaft göttin Venus.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
3.
s.  3.
4.
s.  4.
5.
s.  6.
6.
s.  7.