gichtbrüchig,
Adj.
›infolge eines Schlaganfalls gelähmt‹; mehrfach im Orientierungsfeld mit körperlichen und psychischen, dann unter religiöse Aspekte gestellten Krankheiten; mehrfach im Zusammenhang mit biblischen Erzählungen.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.),  6, (Adj.) 3, , , .
Syntagmen:
den gichtbrüchigen tragen, gesund machen
;
j. g. sein
;
der gichtbrüchige im bette liegen
;
dem gichtbrüchtigen helfen
;
zu dem gichtbrüchigen sprechen
;
der gichtbrüchige man
;
der arme gichtbrüchige
;
die geschichte von dem gichtbrüchigen
.
Wortbildungen:
gichtbrüchtig
.

Belegblock:

Luther, WA (
1519
):
gleych wie Christus sprach zu dem gichtpruͦchtigen ,Meyn sun, glaub, ßo sein dir dein sund vorgeben‘.
Ein gichtbruͤchtiger ist ein solcher mensch, der seiner glider macht beraubt [...] ist. [...]. Der mensch zeigt an den menschen, der an die gnade gottes lebt.
Ebd. (
1523
):
der gichtbruͤchtige knecht des heubtmans bedeut die Heiden.
sprach er [des menschen son] zum Gichtbruchigen Steh auff.
Ebd. (
1533
):
Der gichtbruchtig est figura peccatoris.
Ders., Hl. Schrifft.
Mt. 8, 6
(
Wittenb.
1545
):
HErr / mein Knecht ligt zu Hause / vnd ist Gichtbrüchig
[
Beheim
1343:
gichtec
;
Mentel
1466-1475
1
:
litsuchtig
; 1475
2
–1480:
lamsüchtig
;
Froschauer
1530:
paͤrlisiech
].
Alberus, Barf. (
Wittenb.
,
1542
):
Zu Muͤlhausen ligt bruder Herman [...] / der hat vber aus viel Wunderwerck gethan / [...] / gichtbruͤchige / kruͤpel / schwindsuͤchtige / vnd die Huber hatten / hat jn allen geholffen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
mein kint leit litsuchtig
[Var. 1475
2
–1480:
lamsúchtig
; 1483-1518:
gichtbruͤchig
]
im haus: vnd wirt vbel gequelt.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
ein Gichtbruͤchiger Mann / welcher weder stehen noch gehen koͤnnen.
Ders. Hl. Schrifft.
Mt. 9, 2
;
Mk. 2, 4
;
Lk. 5, 18
;
Dietrich. Summaria
18r, 22
;
Kurrelmeyer, a. a. O. Var.;
Rauwolf. Raiß ;
Vgl. ferner s. v.  6.