geäder,
das
;
-s/-Ø
.
– Die beiden Bedeutungen sind nicht immer klar voneinander abgrenzbar.
– Medizinisches Schrifttum.
1.
›Gesamtheit, System der Blutgefäße, Adern‹; metonymisch ›Blutkreislauf‹;
zu
1
 1.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Und waß von plut auch, merket daß, | In all seynem geeder war.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Das fünfte capitel diß anderen tractatz seit von den wunde͂ des geeders vñ wilt wachs.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
Ir sond im heissen daz genegel ab henden und fuessen zeren und den ein ysinn nagel in daz geder stecken und voran gift daruf legen.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
das durch solches durchgehen und wermi das geeder und der humor vitae widerumb incendirt wird.
Arndt, biechlin
D ijr
(
Freiburg
1523
):
Das emssige trunckenheit gar ein schedlichs ding sey [...] sie zerstöret die natur des leychnams / vnnd verderbt das geeder.
Hyrtl, Anatomie.
1884, 56
f.;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 110
;
Rohland, Schäden
406
;
Lehmann, Rezeptb.
178
f.;
Bremer, Voc. opt.
266
;
2.
›Gesamtheit der Sehnen des menschlichen, tierischen Körpers‹;
zu
1
 4.
Bedeutungsverwandte:
, .
Wortbildungen:
geäderig
(a. 1531).

Belegblock:

Keil, Peter v. Ulm
14
(
nobd.
,
1453
/
4
):
wenn die geswulst ist vergangen, so salb dornach das geeder mit altee, agrippa, marciaton, piß das geeder erweichet.
Ebd.
180
:
Misch es vnter einander vnd prenn es als das benedicten-öl; daz ist gut zu allem geeder.
Brack (
Basel
1483
):
Neruus. geeder. waltenwachs. sic cartilago. oder harwachs.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Aber das ander oͤl das nit ist ains unsuͤssen geschmacks, mag geben taͤglichy salbung denen, die schmertzen der altenwachs oder geaͤder lident.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
die Schmertzen der Nerven oder deß weissen Geaͤders / von Kaͤlte herruͤhrend.
Peters, Schäden I,
213, 17
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
diß öle ist guͦt zuͦ dem erlampten audern, wenn es sterck das geeder wol vnd bringt es wider zu krefftten.
Wyss, Luz. Ostersp.
10511
(
Luzern
1545
):
Ich bin erschrocken, ein trübttes wyb, | mir zittrett alles geäder im lyb.
Deinhardt, Ross Artzney
10
(
oobd.
,
1598
):
Das pferdt mit diser salb deß tags zwaymal wol dahinden das geeder geschmirt.