gezämen,
V.
›jn. (auch: ein Tier) / etw. (psychische, natürliche Kräfte) bändigen, bezwingen, unterwerfen, gefügig machen, beherrschen‹.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
jn., ein tier, etw
. (z. B.
das feuer, die sele, das gemüte, eine kraft
)
g
.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
her zuͦreiz zuͦhant di kethenen und zuͦbrach di veszeren, und nimant mochte en gezemen.
Pyritz, Minneburg
2198
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Syt du [Minne] manheit twingest und lemst | Und syt du auch daz wilt gezemst.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Ein gelassenr mensch soͤlte alle siner sel krefte also gezemmen, wenn er in sich sehe, daz sich das al da erzogti.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
301, 21
(
els.
,
1362
):
herre ich bitte dich daz du das vnreine gemuͤte dirre menschen vor mir gezemmest, also du daz fúr hast fúrloͤschen vnd gezemmet for den drien kinden in dem ofene.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
667
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Darumb müß ich
[Christus]
dich
[minnende Seele]
blenden und lemen, | Das ich dich mug gezemen.