gezwungenheit,
die
.
a) ›Beherrschung, Selbstzucht; b) Notwendigkeit, Zwangsläufigkeit; c) äußerer Zwang, zwanghafte Beeinflussung‹.

Belegblock:

Zu a):

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Dar umbe gie er ellend und lieblos und enzoh sich mit groser gezwungenheit, daz im dur na wart ein groͤssú suͤsekeit.

Zu b):

als der fenix in dem fúre, also der hirtz und der wis slang, dero einem die horn, dem andern die hut zuͦ dick wirt, und sich denn mit gezwungenheit ernúwrent.

Zu c):

Ein ubergúlden dis alles ist, daz es nút kome von gezwungenheit, es sol komen von einer kintlichen hertzeklichen minne.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
17, 19
(
Venedig
1483
):
Du solt auch wissen ee das ein gehaͤiß den man tuͤt an im selbs gerecht sey vnd den menschen pinden muͣg: so gehoͤrn drew ding dartzuͦ. Das erst ist das der gehaͤiß nicht von getzwuͤngenhaͤit vnd not geschech.