gezimmer,
das
;
-s/–
.
1.
›Bau-, Zimmerholz‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ; vgl. ,  13,  2,  1, ,  2, .

Belegblock:

Voc. Ex quo C
191
(
oobd.
,
M. 15. Jh.
):
Carpenta [...] gezimmer [...] ain spoͤn oder schaitt.
UB ob der Enns (
moobd.
,
1376
):
Si sullen auch vngemautt füren, gezimber, da si mit bezzern, ïr Höf, ob si verpruͤnnen, oder so faul würden, daz si gezimbers bedarften.
2.
›(in der Regel aus Balken gezimmertes) Bauwerk, Gebäude unterschiedlicher Größe und Funktion‹; in Pertinenzformeln eher: ›Nebengebäude, Schuppen‹; auch: ›Gebäudeteile‹, z. B. ›Dachstuhl‹; insbesondere in Texten der Sinnwelt ,Religion‘ Verwendung in Bildern und Übertragungen; vgl. dazu die Belegkommentare.
Bedeutungsverwandte:
 8,  12; vgl.  2,  1,  1, .
Syntagmen:
ein g. machen, g. abbrechen, das g. auf einen grund legen, der wind g. umwerfen
;
das g. auf einem stein gebauen sein
;
die minne js. g. sein
;
jm. am g. schaden tun, mit g. eine hofstat bauen, in dem g. wonen, holz zu g. brauchen
;
das g. des menschen, von zedern
;
das alte / hohe / schwache g
.
Wortbildungen:
gezimmerde
(a. 1431).

Belegblock:

Luther, WA (a. 
1531
):
das er [Gott] widder jn [Teuffel] stellet [...] ein solch arm, schwach gezimer
(auf den Menschen bezogen).
Ders. Hl. Schrifft.
1. Kön. 7, 3
(
Wittenb.
1545
):
oben drauff ein Gezimer von Cedern.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1379
(
rib.
,
1444
):
[Dit predicament] leget sijn fundament des gelijch | Ind syn getzymmer
[›Gedankenführung‹]
up anderē grunt.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
so dede Adrianus der keiser die stuck van der statmuiren ind ander gezimmer van der stat Jerusalem ... gantz mit ein afbrechen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1336
; Hs.
17.
/
18. Jh.
):
da was der große wint, [...], der warf große huis, gezimmer unde torne umb.
Pyritz, Minneburg
3742
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Die groben ungeschaffen, | Mugen gewonen nymmer | Gentzlich in dem gezymmer | Noch in der burge lande.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
dú willig armuͦt und abgescheidnú luterkeit in heiliger einvaltkeit beginnet vergan, denn so vil man die hohen gezimber
[›geistliche Konstitution des Menschen‹]
etwas uswendiger haltunge nah eime schine noch spúrt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz er [Cristus] ist der stein uf dem alle gezimmer gebuwen sint.
Ebd. (
1359
):
Das ist der grunt do alles das gezimmer des menschen
[gen. explicativus]
leben und alle sine werk uf gebuwen muͤssent werden.
wie die demuͤtkeit sol unser grunt sin und minne sol unser gezimber sin.
Ebd. (
E. 14. Jh.
):
einem menschen mag sin houbet darvon umbegon, so vil ist des wunders an kleidern, an spisen, an gezimbere.
UB Zug
1287, 3
(
halem.
,
1480
):
dem Marglin, mit hus, hoff, gezimber, und was darzuͦ gehoͤrtt.
Lutz, Buch Alfadol
26rb, 64
(
obd.
,
n. 1478
):
Ob daß getzymer daß ich gemacht han oder machen wil mir werde nutze sein.
Rechn. Kronstadt
3, 412, 25
(
siebenb.
,
1547
):
Georgius Ploͤchmacher cum sua sodalitate contignationem vulgo Geczymmer
[›Dachstuhl‹]
ad novam domum in cemiterio paravit.
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Leisi, Thurg. UB
8, 554, 12
;
UB Zug
1128, 13
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vorarlb. Wb.
1, 1180
.