gezichte,
1
gezücht,
das
,
ersteres meist
die
;
-(e)s
(für
das
),
(für
die
)
/–
;
zu (Schwundstufe).
›Anschuldigung, Bezichtigung; (falscher) Ruf e. P.‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9,  3,  1, , , , .
Syntagmen:
ein g. sagen, an jn. tun, jm. ein g. ankleben
›anhängen‹;
der g. ledig / unschuldig sein / werden, sich der g. entschlahen
;
dem g. folgen
;
in ein g. kommen, in einer g. sein
;
das böse / falsche g
.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Do volgte er nach dem gerere und dem gezichte an tore und an zeune bis an die statt, bis [...].
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Dadurch er in das gezicht ist kummen, | Hat die hart gfencknuß eingenummen.
[Gott] weiß, das ich durch heimlich list | In das falsch gezucht bin kummen.
Ebd. (
1553
):
Daß ich vom mann bleib ungeschlagen | Und wird der gezücht auch darbey | Deß pfaffen halb ledig und frey.
Ebd. (
1563
):
wer so thorhafftig ist leben, | Thut auch ein böß gezücht ankleben | Nach seinem todt.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
den sol der schultheis [...] vertigen vß zuͦ varende [...] oder aber sich zuͦ entschlachenne der gezigte.
Ebd. (
1539
):
So iemannts den anndern in gefenngnus [...] ze legen pittet, erschaffet vnnd erwirbt, wenn denn der inglegt der gezigt, [...], schuldig würt, [...], so soll er desselben billich enntgelten. Würt er aber der gezigt vnschuldig, so [...].
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
Wie man der warheit nachforschen soͤlle, wann umb ein wundthat [...] ein eintzige person in der gezigt ist.
Welti, a. a. O. ;