gezälen,
V.;
vereinzelt ohne Umlaut(-schreibung):
gezalen
; vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 496
;
501
f.
1.
›etw. (unterschiedliche Bezugsgegenstände) nach seiner Zahl, seinem Umfang, seinem Ausmaß bestimmen‹; je nach Bezugsgröße: ›(Menschen) nennen‹; ›(Zählbares) zählen‹; ›(Kollektivgrößen) bemessen‹; ›(Haltungen) ermessen‹.
Phraseme:
nicht drei gezälen künnen
.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den schaden / magesat
›Mohnsamen‹,
das volk, die habe / minne, das zeug / gutes, die werke
) (
nicht
)
g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swaz her [Antichrist] der [christenen] mac gezeln | Uz der cristenheite, | Des wirt her bereite.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
men en solde neit gezellen kunnen | den schade, die eme were gescheit.
die haue | die van uch alda wirt gewonnen, | en sal men neit gezellen konnen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2976
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
nicht der guden werck also vil | das man si alles nicht konne gezil.
Bührer, Kl. Renner
308
(
nobd.
, Hs.
um 1480
):
Wann man sie [Knecht vnd meyde] mitt, so kunnen sie vil. | Darnach kunnen sie nicht drew geczel.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
e hat man alle ertorreten bluͦmen wider ergruͤnet und ellú regentroͤphlú wider gesamnet, e man min minne ze dir und ze allen menschen mug gezellen.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
also wenig du disen magesot maht gezalen, also wenig mahtu min volg gezalen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
112, 21
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Kraft dirre minne ist gros vnd hat vil sprossen. Wer mag si vnderscheiden old gezellen ?
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Er was ir [Maria] Got, von Gotte kun, | Ir herre und schepfer lobesan, | [...] | Und was man gutes gezellen kan.
Zingerle, Inventare (
tir.
/
vorarlb.
,
1465
):
mancherlay ander zeug, zu allem harnasch gehorent, das man nit gezalen mocht, wan es nicht darnach gericht was.
2.
›sich zu etw. (zu einem Verwandtschaftsgrad) hinzurechnen, sich wo einfügen; wo dazugehören‹.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
387, 20
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
da von chan auch nieman gen hellen | noch ins himelreich gezellen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
58a, 36
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Dy czwischen dem havbt vnd dem nagel sich gezelen mit der sippe muͤgen an geleycher stat dy nemen daz erbe geleich
(aus einem Bild über Verwandtschaftsgrade).