gewänken,
V.
– Älteres und mittleres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›e. S. (z. B. dem Tod, bestimmten Lebensumständen) ausweichen; sich davonstehlen; sich von jm. / etw. abwenden‹.Belegblock:
Vns allen nahet des dodes zil, | von dem nieman gewenken mac. | Dar nach kummet der iungeste dag.
dar umb vahest du in [Christus] mit suͤsser minne und mit gantzer girde und hebest dich an in also suͤsseklich daz er niemer von dir gewenket.
wie last du dinú oͮgen [...] umbe gan, und du daz wúnklich, daz ewig bilde, hast vor dir staͤnde, daz mit einem ogenblike niemer ab dir gewenket !
das du wilt lief und leit verdulden | und nomme entjegen dyn lief gewencken.
Hie wil er [Christus] sy henken, | Das sy [Seele] von im nit mug gewenken.
2.
›im Hinblick auf etw. schwanken, zu zweifeln beginnen‹.Phraseme:
las dir gewenken
›laß Dich umstimmen‹.Belegblock:
Kanstu der almechtekeit | Nicht irbiten wirdekeit? | Nu la dir doch gewenken, | Du salt dich baz bedenken!
die mit truwen | Den himel immer buwen | Und nimmer dar an gewanken | Sie enwonen mit gedanken | In den himelen mit Gote.