gewitter,
gewetter,
das
;
-s/–
.
1.
›Zeit; Witterung, Wetter, Wetterverhältnisse‹; Verbindung von ›Zeit‹ mit ›Wetter‹ durch lat.
tempus, tempestās
bedingt.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. .
Wortbildungen:
gewittern
1 ›sich gestalten, ausfallen (hinsichtlich des Wetters)‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1519
):
das gott eynen seligen regen und gut gewitter gebe.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
Disse
[
schoin
›Schuhe‹]
sin gewiss und sicher vor alle gewitter zu tragen.
Apherdianus (
Köln
1575
):
Tempestas, gewitter / waͤtterung.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
238, 26
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Der samen von tannen, fichten und kifern seind im Merzen, darnach das jahr gewittert, zeitlich und langsamb reif.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gewitter / zeit / tempus ipsum. Gewitter deß Himmels / status aëris. Gewitter / schoͤne zeit / tempestas, tranquillum & serenum tempus, tempestas bona.
2.
›Gewitter, Unwetter‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1.
Wortbildungen:
gewetterwicken
›aus der Beobachtung von Unwettern wahrsagen‹ (Gw zu mhd.
wicken
›zaubern, wahrsagen‹; ),
gewetterwisser
,
gewitterwisser
›Opferschauer, Haruspex‹ (s.
Georges
1, 3013
).

Belegblock:

Luther, WA (
1524
/
7
):
yhr werdet den Herrn selbs hoͤren reden, er wird ynn einer dicken wolcken komen, Das ist mit blix, donner und grausamen gewitter.
Ebd. (
1540
):
in dem Donner und gewitter dan Himmel und erden gahr schwartz werden.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
Der somer was gar wonderlich von großem doner unde geweder.
Gajek, Seidelius. Tych.
10, 18
(
Breslau
1613
):
gar bald nach dem Sonnenschein / | Das truͤb Gewitter kommet drein.
Schmitt, Ordo rerum
289, 23
(
oobd.
,
15. Jh.
):
Aruspex [...] weter wisser [...] gewiterwisser. [...]. geweter wisser.
Ebd.
692, 16
(
omd.
,
1466
):
A(u)ruspicari gewetterwickin.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
bis muͦtich vnd nit bitter | vnd loert ein feltsch geweder, myn Muscapluͦt, da zil.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
die sternen stant an dem hýmel und verwandlent ir stat niemer durch dehain gwitter.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gewitter vnnd tonder das man meint der himmel woͤlle abhin fallen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
233, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Des hueb sich ein gewitter | unmassen gross von ungefuegen winden.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
181r, 8
f.;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. .
3.
›innerliche Unruhe; Leiden, das die innere Ruhe und Ausgeglichenheit aufhebt‹; Ütr. zu 2.
Wortbildungen:
gewittern
2 ›aufgewühlt werden‹ (von Geschützdonner, a. 1622), am ehesten hier anschließbar.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Das große mere ist diese werlt hie | Und ist vol großen sufftzen ye und ye, | Gewiders und lidens.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
So dis gros gewitter in eime ufstot, so solte der mensche rechte tuͦn also die lúte so ein wetter kummet, regen und hagel, so fliehent sú under ein tach.
Strauch, Schürebrand 32, Var. zu (
els.
,
E. 14. Jh.
):
söllicher zuͦversicht sol och die gaistlichen obentürer und die gottes mynerin trösten und sterken in allen winden und gewitter der bekorung.