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gewissen,
V.,
unr.;
zu
mhd.
gewizzen
›wissen‹
().
1.
›etw. wissen; etw. kennen; etw. erkennen, begreifen‹.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 26, .
Syntagmen
etw
. (z. B:
den weg, eine zal
)
g., etw. von etw. g., etw. g., ob [...] / was [...] / wie [...] / wo [...], etw. daran g., das [...]
;
jm. etw. gewissend sein
.
Wortbildungen:
gewissig
.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
2288
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Als verre ez mir gewissent ist, | Waz mynne sy.
Ebd.
5085
:
Syt mir fur war gewissent ist, | Daz nieman vinden kan den list.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 277, 26
(
nobd.
,
1464
):
ob dem alzo in warheit genzlich sey, mag ich nicht gewissen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie solt das ieman múgen verston oder gewissen ?
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1758
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Nieman da von gewissen kan | Was ich hie von dir vernomen han.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gewissig / conscius.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
59, 47
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Da von mag man vnder den doygen derchennen gar hart, vnd gewissen ain todleicher mensch, was in in werd gelassen vͤbernatuͤrleich.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ;
Neumann, Rothe. Keuschh.
3116
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Gerhardt, Meister v. Prag
215, 15
;
Wiessner, Wittenw. Ring
3158
;
Primisser, Suchenwirt ; ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
101, 28
.
2.
›etw. aufgrund seines Wissens beweisen‹.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
er moge dan gewissen, das die wicken auf seins selbst acker geschnitten seint.